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Europäischer Maulwurf ( Alemannic )

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De Scheer, d Scheermuus oder de Schärr (Talpa europaea; alemanischi Näme) isch e Süüger wo under de Erde lebt und vo villne Mensche fälschlicherwiis as e Schädlig agluegt werd.

Name

De Name Scheer isch nume i obertütsche Tielekt bikannt und isch e typisches alemannisches Wort. Aber au im Bayrische chunnt s Wort vor, und haisst z. B. im tirolische Wüelscher. Die Underschaidig isch scho im Althochtütsche gsii, wo skëro im obertütsche mit talpa glossiert woren isch, i de mitteltütsche Tielekt het er dozmol múwërf ghaisse und im Altsächsische moldwerp. De Luther het i sinere Bible Maulwurf gschribe, i de Zörcherbible isch da Wort aber dör Schär ersetzt wore. De Familiname Schärer (Scherrer) het uursprüngli Scheermuusfänger bizaichnet.

D Zoologe hend aber spöter de Name Scheermuus för e Wüelmuusart (Arvicola terrestris) bruucht, wo en äänlichi Lebeswiis het, aber andersch uusgsiet. Wenn i Büecher mengisch stoot, as baidi Tierarte verwechslet were, mue da nöd immer a de zoologische Inkompetenz vo de Laie lige, sondern cha au e Folg vo sproochliche Unkenntnis vo Zoologe sii.

Uussie

De Scheer het e dunkelgraus oder schwarzes Fell. D Hoor hend kann Strich, wie bi de maiste Süüger, sondern lueget graad geg use. Wege dem cha de Scheer i de Erdgäng hinderschi und förschi laufe. S Fell isch extrem dicht und schützt de Scheer vor Wasser und Dreck. Sini munzige Auge und Oore sind underem Fell versteckt und chönd fast nöd gsie were. D Schnauze isch spitzig und röötsch. Di rosaroote Vorderfüess sind ussergwöönlich grooss und wered zum Grabe vo de Gäng bruucht. De Schwanz isch recht chlii und messt 3 bis 4 cm. De Körper messt 12 bis 14 cm und s Gwicht litt zwöschet 60 und 120 Gramm. Wiibli sind e bitzeli chlinner as Mandli.

Verbraitig

De Scheer isch i ganz Europa wiit verbraitet, i de Alpe chunnt er bis zonere Hööchi vo 1900 müM vor. Er bruucht e waiche Bode, und grabt sini Gäng, wo öber 100 Meter lang sii chönnt, under Felder, Wise, Äcker und Gärte. Debii wörft er goossi Scheerhüüffe uuf, wo vo villne as lästig empfunde wered. De Grundwasserspiegel tar nöd z hööch sii. Im Summer lebt de Scheer i Tüüfiine vo öppe 10 bis 40 cm, im Winter grabt er sich au bis uf 60 cm abe.

Lebeswiis

De Scheer fresst vor allem Regewörmer, aber au Insekte un Insektelarve. Sini Find sind s Hermeli, wo i sini Gäng iinechrüücht, Üüle und Griiffvögel. Scheere paaret sich vom März bis in April. Noch emene Monet wörft s Wiibli zwai bis sibe Jungi, wo blutt und blind sind. S Fell wachst noch zwoo Wuche und ab sechs Wuche verlönd di Junge s Nest. Scho im zwaite Joor wered si gschlechtsriiff. Scheere chönd vier Joor alt were.

Bsundrigs

De Scheer isch wenig bikannt und drum werd er fälschlich as e Schädlig aagluegt. Scho i de Antiki isch globt wore, er fressi Worzle vo Nutzpflanze, wa aber nöd stimmt, da er nume tierischi Naarig mag. De Spruch »blinder wien e Scheer« isch i de Antiki bildet wore. Sini ageblichi Blindhait söll noch antike Autore e Strooff för sini ageblichi Schädlichkait sii. E Saag brichtet, as de thrakischi König Phineus in e Scheer verwandlet wore sai. I de Magii isch de Zaa vom ene Scheer as Amulett gege de Biss vom Mützger (Sorex sp.) bruucht wore.

Bilder

Literatur

  • Konrad Herter: Die Insektenesser. In: Bernhard Grzimek (Hrsg.): Grzimeks Tierleben. Enzyklopädie des Tierreichs. Band 10: Säugetiere. Teil 1. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1979, ISBN 3-423-03206-5, S. 169–232.
  • Kenneth Mellanby: The Mole. Taplinger Publishing Co., New York NY 1973, ISBN 0-8008-5316-4.
  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. The Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
  • Gerhard Storch: Lipotyphla, Insektenfresser. In: Wilfried Westheide, Reinhard Rieger (Hrsg.): Spezielle Zoologie. Band 2: Wirbel- oder Schädeltiere. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg u. a. 2004, ISBN 3-8274-0307-3, S. 514–524.
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 2 Bände. 3. Auflage. The Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
  • Günter R. Witte: Der Maulwurf. Talpa europaea (= Die neue Brehm-Bücherei. Bd. 637). Westarp Wissenschaften, Magdeburg 1997, ISBN 3-89432-870-3

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