Die Cunoniaceae, selten Cunoniagewächse genannt, sind eine Familie in der Ordnung der Sauerkleeartigen (Oxalidales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida). Die etwa 300 Arten kommen überwiegend auf der Südhalbkugel vor. Der Name rührt von der Gattung Cunonia her und diese wiederum ehrt einen deutschen Juristen und Kaufmann Johann Christian Cuno (1708–?).[1]
Es sind verholzende Pflanzen: Sträucher, Bäume oder oft Lianen. Viele Arten sind immergrün.
Die gegenständig oder quirlständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die ledrigen Blattspreiten sind selten einfach oder meist zusammengesetzt, manchmal dreiteilig, aber meist unpaarig gefiedert. Die Blattränder sind meist gezähnt. Nebenblätter (Stipeln) sind immer vorhanden. Bei wirteliger Blattstellung sind die Stipeln benachbarter Blätter zu einem einheitlichen Gebilde verwachsen, in diesem Fall verwendet man den Begriff Interpetiolarstipeln.
Die Blüten stehen einzeln oder ganz unterschiedliche Typen von Blütenständen: Zymen, Rispen oder Köpfen. Beispielsweise Davidsonia jerseyaqna ist kauliflor.
Die meist radiärsymmetrischen Blüten sind zwittrig oder selten eingeschlechtig. Wenn die Blüten eingeschlechtig sind, dann können die Arten diözisch (Spiraeanthemum), androdiözisch, gynodiözisch oder polygamomonözisch (Subdiözie) sein. Die Blütenhüllblätter können in Kelch- und Kronblätter gegliedert sein oder es sind nur kronblattähnliche Kelchblätter vorhanden. Es sind (drei bis) fünf (bis zehn), oder (sechs bis) zehn (bis zwanzig) Kelchblätter vorhanden (frei oder an ihrer Basis verwachsen). Wenn Kronblätter vorhanden sind dann sind es (drei bis) vier oder fünf (bis zehn) (frei oder an ihrer Basis verwachsen). Es sind ein oder zwei Staubblattkreise vorhanden mit jeweils vier oder fünf freien Staubblättern, selten sind es auch 11 bis 40 Staubblätter. Meist zwei, selten drei bis fünf, Fruchtblätter sind zu einem meist oberständigen (bei Spiraeanthemum halbunterständigen) Fruchtknoten verwachsen (synkarp), selten sind die Fruchtblätter frei (apokarp), selten ist der Fruchtknoten auch teilweise unterständig. Je Blüte sind zwei, oder drei bis fünf, freie Griffel vorhanden, entsprechend der Anzahl der Fruchtblätter.
Bei den Arten mit apokarpen Fruchtblättern werden Balgfrüchte gebildet. Bei den anderen Arten sind die Früchte meist (holzige) Kapselfrüchte, manchmal Steinfrüchte oder selten Nussfrüchte. Die kleinen Samen sind geflügelt oder ungeflügelt; sie haben ein öliges Endosperm.
Sie sind beheimatet in Australien, Neukaledonien, Neuguinea, Neuseeland, Südamerika, auf den Maskarenen und im südlichen Afrika (Capensis). Sie haben also eine Verbreitung, die dem Urkontinent Gondwana entspricht. Mehrere Gattungen besitzen ein stark disjunktes Areal auf verschiedenen Kontinenten, beispielsweise Cunonia in Südafrika und Neukaledonien oder Caldcluvia und die Scheinulmen (Eucryphia) sowohl in Australien wie im südlichen Südamerika. Das Areal von Caldcluvia reicht weiter nach Norden bis Ecuador und die Philippinen. Geissois hat Areale auf Fidschi im Pazifischen Ozean. Die Hauptverbreitung liegt in tropischen Gebieten zwischen 13 Grad nördlicher Breite und 35 Grad südlicher Breite.
Die Familie Cunoniaceae wurde 1814 durch Robert Brown in A Voyage to Terra Australis, 2, S. 548 aufgestellt. Typusgattung ist Cunonia L.
Die Arten der früheren Familien Baueraceae Lindl., Davidsoniaceae G.G.J.Bange und Eucryphiaceae Gay sind jetzt in Cunoniaceae enthalten. Weitere Synonyme für Cunoniaceae R.Br. sind Belangeraceae J.Agardh, Callicomaceae J.Agardh und Codiaceae Tiegh.[2]
In der Familie der Cunoniaceae gibt es (16 bis 27) etwa 23 Gattungen[2] mit etwa 280 bis 350 Arten:
Von einigen Arten werden die Früchte roh gegessen. Das Holz einiger Arten wird genutzt.[6]
Kap-Löffelbaum (Cunonia capensis):
Die Cunoniaceae, selten Cunoniagewächse genannt, sind eine Familie in der Ordnung der Sauerkleeartigen (Oxalidales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida). Die etwa 300 Arten kommen überwiegend auf der Südhalbkugel vor. Der Name rührt von der Gattung Cunonia her und diese wiederum ehrt einen deutschen Juristen und Kaufmann Johann Christian Cuno (1708–?).