Die Gewöhnliche Kreuzblume (Polygala vulgaris), auch Gemeine Kreuzblume oder Gewöhnliches Kreuzblümchen genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblumengewächse aus der Gattung Kreuzblumen (Polygala). Die Pflanzengattung erhielt den Namen Polygala, weil man früher annahm, dass der Verzehr beim Vieh zu mehr Milchproduktion führen würde. So bedeutet poly viel und gala entstammt ebenfalls dem Griechischen und bedeutet Milch.
Die Gewöhnliche Kreuzblume kommt nur in Europa in lichten Kiefernwäldern, auf wechseltrockenen Wiesen, in Küstendünen, in Zwergstrauchheiden und auf Silikatmagerrasen vor. Nicht selten wurde sie auch an Wegrändern beobachtet. In Deutschland kommt die Gewöhnliche Kreuzblume in den südlichen Bundesländern zerstreut vor, in den nördlichen Bundesländern selten. In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, und auch Sachsen steht sie auf der Roten Liste. Sie kommt vor in Gesellschaften der Verbände Violion caninae, Mesobromion und der Ordnungen Arrhenatheretalia und Molinietalia.[1]
Die Gewöhnliche Kreuzblume ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von nur 5 bis 25 cm erreicht und einen meist aufrechten Stängel besitzt. Sie ist ein Hemikryptophyt, überdauert also über der Erde. Untere Laubblätter kommen bisweilen gehäuft vor, sie bilden jedoch keine Blattrosette aus. Die oberen Stängelblätter sind etwas größer als die unteren und gleichgestaltig. Sie stehen stets wechselständig am Stängel.
Die Tragblätter sind nicht behaart und werden nicht länger als die Blütenstiele. In dichten traubigen Blütenständen stehen meist mehr als zehn Einzelblüten. Die Blütenknospen überragen die Blütenstandsspitze nicht. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph. Jede Einzelblüte besitzt etwa 5 bis 10 mm lange Kronblätter. Die Farbe der Blütenkrone variiert zwischen blau und violett, nur selten können auch purpurne Formen vorkommen.
Von den insgesamt sechs Kelchblättern sind die beiden großen seitlichen wie Kronblätter gefärbt und hüllen fast die ganze Blüte ein. Sie werden als „Flügel“ bezeichnet. Das große untere gefranste Kronblatt wird Schiffchen genannt. Es soll den Insekten als Anflugplatz dienen und die Bestäubung vereinfachen. Innerhalb der Blüte auf der Oberseite besitzt die Kreuzblume eine zweiklappige Tasche, die die acht Staubblätter, wovon vier untereinander verwachsen sind, und die Fruchtblätter umschließt. Zwei verwachsene Fruchtblätter bilden den oberständigen Fruchtknoten. Nektar wird durch spezielle Nektardrüsen nur am Grunde der Blüte ausgeschieden, weswegen die Kreuzblume auch nur von relativ langrüssligen Insekten wie Bienen und Schmetterlingen bestäubt werden kann.
Die Flügel sind 6 bis 9 mm lang und 3 bis 5 mm breit und überragen die Fruchtknoten nur wenig. Sie sind vorne abgerundet und besitzen 6 bis 20 Netzmaschen. Das Schiffchen hat vorne ein kleines zerschlitztes viellappiges Anhängsel. Der Griffel ist genauso lang wie der Fruchtknoten und endet löffelartig. Daran sind die Staubblätter ringartig angeordnet. Die spitze Narbe ist sehr klein und klebrig.
Es werden zweiklappige, zweisamige Kapselfrüchte gebildet. Die Samen haben einen gezähnten Arillus (Samenmantel). Die Pflanze ist ein Windstreuer. Es liegt auch Zufallsverbreitung und Ameisenverbreitung vor.
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 68.[1]
Die Gewöhnliche Kreuzblume ist ein Hemikryptophyt und eine Schaftpflanze, d. h., sie hat zur Blütezeit keine Blattrosette.
Die Blüten sind kleine, homogame „Schmetterlingsblumen (Schiffchenblumen)“. Das größere untere Kronblatt, das „Schiffchen“, dient den Insekten als Anflugsstange. Der Griffel endet in einer löffelartigen Bildung, in die die an der Spitze mit einem Loch aufspringenden Staubbeutel den Pollen entleeren. Unterhalb davon befindet sich die Narbe als ein klebriger, zu einer Spitze ausgezogener Vorsprung. Nektar wird durch spezielle Nektardrüsen nur am Grunde der Blüte ausgeschieden, weswegen die Kreuzblume auch nur von relativ langrüsseligen Insekten wie Bienen und Schmetterlingen bestäubt werden kann. Die Bestäuber erreichen ihr Ziel dadurch, dass sie ihren Rüssel zwischen den beiden Klappen sowie am „Pollenlöffel“ und an der Narbe vorbei hindurchschieben. Dort streifen sie den mitgebrachten Pollen ab und beschmieren gleichzeitig ihren Rüssel mit der Klebmasse, an der dann beim Zurückziehen des Rüssels neuer Pollen hängen bleibt.; dadurch soll Fremdbestäubung gesichert werden; jedoch ist zum Teil infolge von Schließbewegungen der Blüte auch spontane Selbstbestäubung häufig.
Die Blütezeit reicht von Mai bis August.
Die Früchte sind 2-klappige, 2-samige Kapseln. Die bis 3 mm langen und spezifisch schweren Samen haben einen gezähnten Samenmantel oder Arillus. Sie unterliegen der Zufallsausbreitung oder der Ausbreitung durch verschiedene Ameisen, z. B. durch die Rote Waldameise (Formica rufa). Die Fruchtreife erstreckt sich von Juli bis November.
In Deutschland gibt es drei Unterarten:
Die Gewöhnliche Kreuzblume (Polygala vulgaris), auch Gemeine Kreuzblume oder Gewöhnliches Kreuzblümchen genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblumengewächse aus der Gattung Kreuzblumen (Polygala). Die Pflanzengattung erhielt den Namen Polygala, weil man früher annahm, dass der Verzehr beim Vieh zu mehr Milchproduktion führen würde. So bedeutet poly viel und gala entstammt ebenfalls dem Griechischen und bedeutet Milch.
Gewöhnliche Kreuzblume (Polygala vulgaris) Stängelgrund Laubblatt Blütenstand Blüte Flügel Blütenstiel und Deckblatt Fruchtknoten und Griffel Frucht, rechts vorderer Flügel entfernt