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Windelschnecken ( German )

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Die Windelschnecken (Vertiginidae) sind eine Familie aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora). Es handelt sich meist um kleine Formen ("Mikromollusken"). Die ältesten Vertreter kennt man aus der Unterkreide.

Merkmale

Die Gehäuse sind meist sehr klein (wenige Millimeter) und eiförmig bis zylindrisch. Sie sind glatt bis stark berippt. Die Mündung ist fast immer durch Vorsprünge („Zähne“, Lamellen oder Calli) etwas eingeengt, die häufig typisch für Gattungen oder Arten sind. Die Mündungsränder sind einfach oder umgebogen, z. T. auch etwas verdickt. Die Tiere besitzen nur ein Paar Tentakeln (Ausnahme Gastrocoptinae), auf denen die Augen sitzen; die vorderen Tentakel sind weitgehend reduziert. Der Nabel ist für gewöhnlich sehr eng und offen. Im zwittrigen Genitalapparat sind Penis und Epiphallus oft sehr deutlich voneinander abgesetzt. Die Innenwand des Penis weist längliche, glatte Falten auf. Die Prostata besteht aus ein paar wenigen Azini und sitzt an der Basis der Albumindrüse. Der Penisappendix ist nur bei den Nesopupinae vorhanden. Der Penisretraktor ist unverzweigt. Der Stiel der Spermathek weist keine Divertikel auf.

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Zähne der Mündung 1-6 Falten oder Plicae: 1 = basal 2 = infrapalatal, 3 = untere palatale Falte 4 = interpalatal 5 = obere palatale Falte 6 = suprapalatal 7-9 Lamellen: 7= infracolumellar, 8 = columellar, 9 = supracolumellar 10-13 Lamellen: 10 = infraparietal, 11 = parietal, 12 = angular Zwilling, 13 = parallel (nach Manual of Conchology, Pulmonata, vol.25, S.VII)

Vorkommen und Lebensweise

Die Verbreitung der Familie ist kosmopolitisch. Sie kommen in trockenen und feuchten Habitaten vor.

Systematik

Die Familie der Windelschnecken (Vertiginidae) sind eine von 13 Familien der Überfamilie Pupilloidea.[1] Die Familie wird in drei Unterfamilien Vertigininae Fitzinger, 1833 (mit den Tribus Vertiginini und Truncatellinini), Gastrocoptinae Pilsbry, 1918 und Nesopupinae Steenberg, 1925 unterteilt. Von manchen Autoren werden die Gastrocoptinae und die Truncatellinini auch als eigenständige Familien angesehen.[2]

Belege

Literatur

  • Rosina Fechter, Gerhard Falkner: Weichtiere. (Steinbachs Naturführer 10). Mosaik-Verlag, München 1990, ISBN 3-570-03414-3.
  • Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron, Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Paul Parey, Hamburg/ Berlin 1983, ISBN 3-490-17918-8.
  • Victor Millard: Classification of the Mollusca. A Classification of World Wide Mollusca. Rhine Road, Südafrika 1997, ISBN 0-620-21261-6.
  • Christopher M. Wade, Peter B. Mordan, Fred Naggs: Evolutionary relationships among the Pulmonate land snails and slugs (Pulmonata, Stylommatophora). In: Biological Journal of the Linnean Society. 87, Oxford 2006, , S. 593–610.
  • Anatolij A. Schileyko: Treatise on Recent Terrestrial Pulmonate Molluscs. Part 2: Gastrocoptidae, Hypselostomatidae, Vertiginidae, Truncatellinidae, Pachnodidae, Enidae, Sagdidae. In: Ruthenica. Supplement 2(2), Moskau 1998, , S. 129–261.
  • Adolf Zilch: Gastropoda. Teil 2: Euthyneura. In: Handbuch der Paläozoologie. Band 6, Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin 1960, S. 1–834.

Einzelnachweise

  1. nach Bouchet & Rocroi (2005)
  2. Schileyko, 1998.
  3. Shinji Isaji: Terrestrial and Freshwater Pulmonate Gastropods from the Early Cretaceous Kuwajima Formation, Tetori Group, Japan. In: Paleontological Research. 14(4), 2010, S. 233–243, doi:10.2517/1342-8144-14.4.233.

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