Die Gewöhnliche Wiesensilge (Silaum silaus), auch einfach als Wiesensilge oder Silau bezeichnet, ist ein in Mitteleuropa zerstreut vorkommender Doldenblütler. Er blüht von Juni bis August. Die Gattung ist nur mit dieser Art in Europa vertreten.
Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 30 bis 100 cm und ist ein Hemikryptophyt. Der Stängel ist zumindest im oberen Teil kantig und gefurcht und oft leicht violettbraun überlaufen. Die unteren Blätter sind drei- bis siebenzählig gefiedert, die Zipfel länglich bis lineal-lanzettlich geformt, etwa 1 mm breit und spitz. Sie sind sehr fein gesägt. Die obersten Blätter sind einfach gefiedert.
Die Dolden sind fünf- bis zehnstrahlig. Die Hülle fehlt oder ist ein- bis dreiblättrig vorhanden. Die lineal-lanzettlichen Hüllchenblätter sind zahlreich vorhanden und schmal häutig berandet. Die Stiele der Döldchen sind verschieden lang. Die Kronblätter sind blass- bis grünlich-gelb, außen rot berandet und besitzen eingeschlagene Zipfel. Die Frucht ist breit eiförmig-länglich geformt, bis 5 mm lang und ca. 2,5 mm dick.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[1]
Von der im sterilen Zustand ähnlichen Kümmelblättrigen Silge (Selinum carvifolia) unterscheidet sich die Wiesensilge unter anderem durch den kaum gefurchten Blattstiel, der bei der Kümmelblättrigen Silge deutlich gefurcht ist. Der Blattstiel vom ebenfalls ähnlichen Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre) ist im Gegensatz zu demjenigen der Wiesensilge hohl.
Die Wiesensilge kommt im gemäßigten und südlichen Europa bis nach Sibirien vor. Sie ist ein eurasisch-submediterranes Florenelement. In Europa kommt sie vor in Spanien, Frankreich, Belgien, Luxamburg, den Niederlanden, Großbritannien, Deutschland, in der Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Tschechien, Polen, in der Slowakei, Schweden, Russland, Ukraine, Moldawien, Rumänien, Ungarn, Kroatien, Bulgarien und Albanien.[2] In Dänemark ist sie ein Neophyt.[2]
Silaum silaus ist in Norddeutschland selten, im mittleren Gebiet zerstreut und nach Süden hin verbreitet vorkommend. In Österreich kommt sie zerstreut bis selten vor und ist gefährdet, in der Schweiz kommt sie allgemein zerstreut vor. Sie kommt in Baden-Württemberg in der Baar in bis zu etwa 900 Meter über Meereshöhe vor.[3]
Silaum silaus wächst vor allem in basenreichem Extensivgrünland, in Feuchtwiesengesellschaften und in Säumen. Sie bevorzugt mehr oder weniger wechselfeuchte bis wechseltrockene, nährstoffreiche, mild bis mäßig saure, humose, tiefgründige lehmige oder tonige Böden. Die Wiesensilge ist eine Charakterart des Sanguisorbo-Silaëtum (Verband Calthion). Sie kommt aber auch in Gesellschaften des Molinion-, Mesobromion-, Arrhenatherion- oder Carpinion-Verbands vor.[1]
Die Gewöhnliche Wiesensilge (Silaum silaus), auch einfach als Wiesensilge oder Silau bezeichnet, ist ein in Mitteleuropa zerstreut vorkommender Doldenblütler. Er blüht von Juni bis August. Die Gattung ist nur mit dieser Art in Europa vertreten.
Wiesensilge (Silaum silaus), Illustration