Halspiviridae ist eine Familie von Viren mit linearem Doppelstrang-DNA-Genom. Derzeit gibt (Stand Mitte März 2021) es in der Gattung nur eine vom International Committee on Taxonomy of Viruses (ICTV) bestätigte Gattung, Salterprovirus. Salterproviren infizieren extrem halophile Archaeen; sie wurden aus der Spezies Haloarcula hispanica (Haloarchaeen der Euryarchaeota) isoliert. In dieser Gattung gibt es derzeit ebenfalls nur eine offiziell bestätigte Spezies (Art): die Typusart Salterprovirus His1.[2][1][3]
Der Gattungsname leitet sich von salt terminal protein virus ab, da ihr lineares dsDNA-Genom Proteine am 5'-Ende aufweisen (d. h. terminale Proteine). Zudem wird dieser Virus-Morphotyp häufig in hypersalinen Gewässern auf der ganzen Welt beobachtet, so dass Salterproviren ein in der Umwelt weit verbreitetes Halovirus darstellen.
Die Virusteilchen (Virionen) der Halspiviridae (d. h. der Salterproviren) haben eine spindelförmige Morphologie und ähneln in ihrer Form den anderen Viren, die thermophile Archaeen infizieren, nämlich den Fuselloviridae (Fuselloviren).
Die Viren der Haslpiviridae sind umhüllt und haben eine zitronen- oder spindelförmige Morphologie. Das Genom ist unsegmentiert (monopartit), linear und etwa 14,5 kbp (Kilobasenpaare) lang. Das Genom hat 35 offene Leserahmen (englisch Open reading frames, ORFs).[2]
Die Replikation der Halspiviridae erfolgt im Zytoplasma der Archaeen-Wirtszelle. Der Eintritt in die Wirtszelle erfolgt nach die Anheftung des Virus an die Wirtszelle. Die Transkription erfolgt anhand der Virus-dsDNA als Vorlage (en. DNA-templated transcription). Als natürlicher Wirt dienen Archaeen der Spezies Haloarcula hispanica ([en]). Die Übertragung geschieht durch passive Diffusion.[2]
Aufgrund der Morphologie wurde daher zunächst vermutet, dass His1 zu den Fuselloviren gehört.[4] Später wurde jedoch festgestellt, dass es keine genetische Verwandtschaft mit den Fuselloviren gibt und auch die Replikationsstrategien völlig unterschiedlich sind. Daher wurde His1 (und zunächst auch His2) in eine neue Familie Halspiviridae eingeordnet.[5]
Das His2-Virus wurde zunächst als mit His1 verwandt angesehen, eine umfassendere Untersuchung von His2 hat jedoch gezeigt, dass es zur Familie der Pleolipoviridae gehört.[6][3][2]
Familie: Halspiviridae
Kim et al. (2019) schlugen folgendes Kladogramm vor (vereinfacht):[10][11]
Tectiviridae (monoderm hosts: Gram-positive Bakterien)
Tectiviridae (diderm hosts: Gram-negative Bakterien)
Thaspiviridae: Nitmarvirus (Stämme Nitrosopumilus spindle-shaped virus 1,2 und 3; NSV1–3)[15][16]
Halspiviridae: Salterprovirus (His 1 virus)
Pleolipoviridae: Gammapleolipovirus (His 2 virus)
Halspiviridae ist eine Familie von Viren mit linearem Doppelstrang-DNA-Genom. Derzeit gibt (Stand Mitte März 2021) es in der Gattung nur eine vom International Committee on Taxonomy of Viruses (ICTV) bestätigte Gattung, Salterprovirus. Salterproviren infizieren extrem halophile Archaeen; sie wurden aus der Spezies Haloarcula hispanica (Haloarchaeen der Euryarchaeota) isoliert. In dieser Gattung gibt es derzeit ebenfalls nur eine offiziell bestätigte Spezies (Art): die Typusart Salterprovirus His1.
Der Gattungsname leitet sich von salt terminal protein virus ab, da ihr lineares dsDNA-Genom Proteine am 5'-Ende aufweisen (d. h. terminale Proteine). Zudem wird dieser Virus-Morphotyp häufig in hypersalinen Gewässern auf der ganzen Welt beobachtet, so dass Salterproviren ein in der Umwelt weit verbreitetes Halovirus darstellen.