Der Gold-Kälberkropf (Chaerophyllum aureum), auch Goldfrüchtiger Kälberkropf genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie kommt in Mitteleuropa zerstreut vor.
Für die Region Württemberg bei Rottweil ist als Trivialname auch die Bezeichnung Kälberkern belegt.[1]
Der Gold-Kälberkropf ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 60 bis 130 cm erreicht. Dieser Hemikryptophyt ähnelt im Habitus dem Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris). Von diesem ist er aber eindeutig an dem rot gefleckten Stängel sowie im Fruchtbau zu unterscheiden.
Der Stängel ist aufrecht, unten kantig gefurcht, oben etwas gerillt, kurz feinflaumig bis zottig, und meist mit langen steifen Haaren, bisweilen ist er auch ganz kahl. Die weichen Laubblätter sind drei- bis vierfach fiederschnittig; die unteren sind gestielt und die oberen auf der Scheide sitzend. Die untersten Blattabschnitte sind im Umriss dreieckig-eiförmig und zugespitzt. Die oberen Abschnitte sind lanzettlich bis sichelförmig und besitzen aufwärts gekrümmte, weißspitzige Sägezähne. Am Rand und auf den Blattadern sind sie bewimpert.
Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Die Blüten stehen zu vielen in Doppeldolden zusammen. Die Dolden sind groß und 10- bis 15-strahlig. Die Hülle fehlt oder ist ein- bis zweiblättrig vorhanden. Es sind fünf bis zehn Hüllchenblätter vorhanden; sie sind lanzettlich, etwa so lang wie die Döldchenstrahlen, sehr schmal hautrandig und bewimpert bis behaart.
Bei dieser Art können sowohl Zwitterblüten als auch rein männliche Blüten auf derselben Pflanze auftreten. Es gibt auch Pflanzen, bei denen ausschließlich Zwitterblüten vorkommen. Die Kronblätter sind weiß, kahl, breit-verkehrt-eiförmig und bis 2 mm lang. Die spreizenden Griffeläste sind zweimal so lang wie das Griffelpolster.
Die Früchte sind länger als der Stiel, länglich und etwas bauchig, gelbbraun und riechen gewürzartig bis fruchtig.
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 22.[2]
Der Gold-Kälberkropf kommt im südlichen, mittleren und östlichen Europa von Spanien bis Südrussland und vom Kaukasus bis Persien vor.[3] Er ist ein präalpin-(submediterranes) Florenelement.
Chaerophyllum aureum kommt in Deutschland zerstreut in der Mitte und im Süden des Gebiets vor. Im österreichischen Bundesland Burgenland gilt er als ausgestorben; in Wien ist er nur unbeständig oder lokal eingebürgert anzutreffen. Die Vorkommen in den weiteren österreichischen Bundesländern sind häufig bis selten. Der Gold-Kälberkropf wird im östlichen und südöstlichen Alpenvorland als gefährdet betrachtet.[4]
Chaerophyllum aureum kommt in frischen bis mäßig feuchten Unkrautfluren, Säumen sowie an Ruderalstellen vor. Die Art ist Stickstoffzeiger und bevorzugt montane Lagen. Der Gold-Kälberkropf gilt in Mitteleuropa als Charakterart des Chaerophylletum aurei aus dem Aegopodion-Verband.[2] Er steigt in den Allgäuer Alpen am Nordostgrat des Fellhorn bis zu 1950 m Meereshöhe auf[5].
Chaerophyllum aureum wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[6] Synonyme für Chaerophyllum aureum sind Bellia aurata Bubani, nom. illeg., Chaerophyllum hybridum Ten., Chaerophyllum maculatum Willd., Chaerophyllum monogonum Kit. ex Link, Chaerophyllum temuloides Boiss., Chaerophyllum trapezuntinum Boiss., Croaspila aurea (L.) Raf., Golenkinianthe gilanica (S.G.Gmel.) Koso-Pol. und Scandix gilanica S.G.Gmel.[7][8]
Der Gold-Kälberkropf (Chaerophyllum aureum), auch Goldfrüchtiger Kälberkropf genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie kommt in Mitteleuropa zerstreut vor.
Für die Region Württemberg bei Rottweil ist als Trivialname auch die Bezeichnung Kälberkern belegt.