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Atlantic Rangia

Rangia cuneata (G. B. Sowerby I 1832)

Brackwasser-Trogmuschel ( German )

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Brackwasser-Trogmuschel (Rangia cuneata), Innenseite (aus G. B. Sowerby I, 1832: Taf. 225 obere und untere Abbildung, kombiniert[1])

Die Brackwasser-Trogmuschel[2] (Rangia cuneata) ist eine Muschel-Art aus der Familie der Trogmuscheln (Mactridae). Es handelt sich für Europa um eine invasive Art des Brackwassers, deren Vorkommen 2006 erstmals an der belgischen Küste,[3] 2016 auch an der deutschen Nordseeküste nachgewiesen wurde.[4] Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet sind die Küstengewässer des Golfs von Mexiko.

Merkmale

Das gleichklappige, aufgeblähte Gehäuse wird ausgewachsen 25 bis zu 60 mm lang, sehr selten bis 85 mm. Es ist nur geringfügig ungleichseitig. Die prominent vortretenden, nach vorne eingerollten Wirbel sitzen ein wenig vor der Mittellinie. Der Umriss ist eiförmig-gerundet dreieckig und geringfügig länger als hoch. Der hintere Dorsalrand ist leicht gewölbt, fällt steil ab und geht ohne merkliche Unterbrechung in den Hinterrand über. Der Übergang zum Ventralrand ist eng gerundet (enger als der Übergang vom Vorrand zum Ventralrand). Der vordere Dorsalrand ist gerade und geht ebenfalls kontinuierlich in den Vorderrand über. Der Übergang zum Ventralrand ist weit gerundet, ebenso der Ventralrand. Das dunkelbraune Ligament sitzt intern unmittelbar unter und hinter dem Wirbel auf einem tropfenförmigen Resilifer leicht schräg in der breiten Schlossplatte. Lunula und Area sind nicht entwickelt. Die Schlossplatte ist dick und breit mit kräftig entwickelten Zähnen. Beide Klappe haben zwei Hauptzähne, die jeweils einen lambda-förmigen Vorsprung bilden. Der sehr lange, hintere Seitenzahn – er reicht fast bis zum Ventralrand – hat eine gezähnelte Oberseite. Die der rechten Klappe mit einem dem Hauptzahn entsprechenden Grube sowie entsprechenden Gruben für die Seitenzähne. Es sind zwei nahezu gleich große Schließmuskel vorhanden, die deutliche Narben in der Schale erzeugen. Die Mantellinie ist kurz und gerundet eingebuchtet.

Die weißliche Schale ist dick, sehr fest und schwer. Die Ornamentierung besteht aus randparallelen Streifen und schwachen Wellenlinien. Der innere Gehäuserand ist glatt. Das olivfarbene bis hellbraune Periostracum blättert nicht ab, an manchen Stellen gerunzelt. Die Innenseite ist weißlich-glänzend.

Geographische Verbreitung und Lebensraum

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet war wahrscheinlich der Golf von Mexiko. Von dort hat sich die Art seit 1955 entlang der nordamerikanischen Ostküste nach Norden bis zur Mündung des Hudson River ausgebreitet. 2005 wurden erste Exemplare in Belgien gefunden, 2010 in der Weichsel-Mündung (Ostsee),[5] 2013 wurde sie im Nord-Ostsee-Kanal bei Brunsbüttel und in der Ostsee an der litauischen Küste nachgewiesen, 2014 auch in Estland.[6]

Die Art lebt grabend in ästuarinen, brackischen, von Gezeiten beeinflussten Lebensräumen mit einem Salzgehalt von 5 bis 15 PSU. Es werden sowohl tidebeeinflusste ästuarine Gewässer besiedelt als auch nicht tideoffene Marschengewässer, die durch ein Siel und/oder Schöpfwerk vom direkten Zugang zur Nordsee abgetrennt sind. Besiedlungsbestimmend scheint hier ebenfalls der moderate Salzeinfluss zu sein. Adulte Tiere bevorzugen Weichböden aus Schlamm oder Sand, die von Unterwasservegetation bewachsen sind und hohe Wassertrübung. Sie ernähren sich filtrierend von pflanzlichem Detritus und Phytoplankton. Möglicherweise stellen auch Bakterien, die auf dem pflanzlichen Detritus aufsitzen einen nicht unerheblichen Teil der Nahrung.

Entwicklung

Die Tiere sind getrennt geschlechtlich. Die Geschlechtsprodukte werden ins freie Wasser abgegeben, wo die Befruchtung stattfindet. Im Golf von Mexiko hat die Brackwasser-Trogmuschel zwei Laichzeiten, die allerdings regional noch etwas differieren. In Louisiana beginnt die Laichzeit im März und dauert bis Mai, die zweite Laichzeit dauert von Spätsommer bis November. In Mexiko etwas weiter südlich beginnt die erste Laichzeit schon im Februar und dauert bis Juni, die zweite Laichzeit von September bis November. In diesen Gebieten wurde die Gametogenese durch Wassertemperaturen über 15 °C eingeleitet. Der Salzgehalt musste dabei über 0 PSU liegen, durfte aber 15 PSU nicht überschreiten. Die Eier messen 69 µm im Durchmesser. Aus den befruchteten Eier entwickeln sich in 24 Stunden bereits Veliger-Larven mit einem D-förmigen Larvalgehäuse aus. Diese Gehäuse haben eine Dorsalrandlänge von 55 bis 60 µm. Sie wachsen auf eine Länge von 75 bis 130 µm heran. Sie sind etwas länger als hoch. Etwas später bildet sich der Wirbel aus. Das Gehäuse ist in diesem Stadium 120 bis 175 µm lang. Nach sieben Tagen setzte die Metamorphose ein. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist vier bis fünf Jahre. Ein Exemplar mit 75 mm Gehäuselänge dürfte 10 Jahre alt geworden sein.[7][8]

Taxonomie

Das Taxon wurde 1832 von George Brettingham Sowerby I als Gnathodon cuneatus erstmals beschrieben.[9] Es ist die Typusart von Gnathodon G. B. Sowerby I, 1832 durch Monotypie. Gnathodon G. B. Sowerby I, 1832 ist allerdings durch Gnathodon Oken, 1816 (Fische) präokkupiert. Die Typusart der Gattung Rangia Des Moulins, 1832 ist Rangia cyrenoides Des Moulins, 1832, ein Synonym von Gnathodon cuneatus, sodass diese Art auch de facto Typusart von Rangia Des Moulins, 1832.[9]

Belege

Literatur

  • Paul Chanley: Larval Development of the Brackish Water Mactrid Clam, Rangia cuneata. Chesapeake Science, 6(4): 209–213, 1965, JSTOR 1350815
  • William Healey Dall: Monograph of the genus Gnathodon, Gray (Rangia, Desmoulins). Proceedings of the United States National Museum, 17: 89–106, Washington 1894 Online bei www.biodiversitylibrary.org
  • Laurence D. Fairbanks: Biodemographic studies of the clam Rangia cuneata Gray. Tulane Studies in Zoology, 10: 3–47, 1963 Online bei www.biodiversitylibrary.org
  • James D. Williams, Robert S. Butler, Gary L. Warren, Nathan A. Johnson: Freshwater Mussels of Florida. 525 S., University of Alabama Press, Tuscaloosa 2014 ISBN 978-0-8173-8779-2 Vorschau bei Google Books (S. 408)

Online

Einzelnachweise

  1. a b George Brettingham Sowerby I: The genera of recent and fossil shells, for the use of students in conchology and geology. Vol. 2, Selbstverlag, London 1820-34. S. 225 Taf. 40/218
  2. Beach Explorer: Brackwasser-Trogmuschel (Rangia cuneata)
  3. Annick Verween, Francis Kerckhof, Magda Vincx, Steven Degraer: First European record of the invasive brackish water clam Rangia cuneata (G.B. Sowerby I, 1831) (Mollusca: Bivalvia). Aquatic Invasions, 1(4): 198-203, 2006 PDF
  4. Wiese L., Niehus O., Faass B., Wiese V.: Ein weiteres Vorkommen von Rangia cuneata in Deutschland (Bivalvia: Mactridae). Schriften zur Malakozoologie. 29: 53-60, 2016.
  5. L. V. RudinskayaA. A. Gusev: Invasion of the North American wedge clam Rangia cuneata (G.B. Sowerby I, 1831) (Bivalvia: Mactridae) in the Vistula Lagoon of the Baltic Sea. Russian Journal of Biological Invasions, 3(3): 220–229, 2012 doi:10.1134/S2075111712030071
  6. Tiia Möller, Jonne Kotta: Rangia cuneata (G. B. Sowerby I, 1831) continues its invasion in the Baltic Sea: the first record in Pärnu Bay, Estonia. BioInvasions Records, 6(2): 167–172, 2017 doi:10.3391/bir.2017.6.2.13
  7. U. S. Fish and Wildlife Service Atlantic Rangia (Rangia cuneata) Ecological Risk Screening Summary Web Version –10/1/2012 PDF
  8. PDF
  9. a b MolluscaBase: Rangia cuneata (G. B. Sowerby I, 1832)
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Brackwasser-Trogmuschel: Brief Summary ( German )

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Die Brackwasser-Trogmuschel (Rangia cuneata) ist eine Muschel-Art aus der Familie der Trogmuscheln (Mactridae). Es handelt sich für Europa um eine invasive Art des Brackwassers, deren Vorkommen 2006 erstmals an der belgischen Küste, 2016 auch an der deutschen Nordseeküste nachgewiesen wurde. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet sind die Küstengewässer des Golfs von Mexiko.

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Rangia cuneata

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Rangia cuneata or Atlantic rangia, also known as wedge clam, gulf wedge clam, common rangia, and cocktail clam, is a mollusc native to Gulf of Mexico. It is an oval clam with body length of up to 5cm, living form the intertidal zone to depths of 124 meters.[2] It is edible and is harvested for food in Mexico, and has been so since pre-Hispanic times.[3]

Invasive species

Atlantic rangia have been introduced to US North Atlantic coast, Belgium (Antwerp) and the Baltic sea.[4]

References

  1. ^ Bieler R, Bouchet P, Gofas S, Marshall B, Rosenberg G, La Perna R, Neubauer TA, Sartori AF, Schneider S, Vos C, ter Poorten JJ, Taylor J, Dijkstra H, Finn J, Bank R, Neubert E, Moretzsohn F, Faber M, Houart R, Picton B, Garcia-Alvarez O, eds. (2021). "Rangia cuneata (G. B. Sowerby I, 1832)". MolluscaBase. World Register of Marine Species. Retrieved 16 August 2021.
  2. ^ "Rangia cuneata". SeaLifeBase. Retrieved 2020-01-24.
  3. ^ Wakida-Kusunoki, Armando T. & Clyde L. MacKenzie, Jr (2004). "Rangia and marsh clams, Rangia cuneata, R. flexuosa, and Polymesoda caroliniana, in Eastern México: Distribution, biology and ecology, and historical fisheries" (PDF). Marine Fisheries Review. 66 (3): 13–20.
  4. ^ "Rangia cuneata". National Exotic Marine and Estuarine Species Information System. Retrieved 2020-01-24.
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Rangia cuneata or Atlantic rangia, also known as wedge clam, gulf wedge clam, common rangia, and cocktail clam, is a mollusc native to Gulf of Mexico. It is an oval clam with body length of up to 5cm, living form the intertidal zone to depths of 124 meters. It is edible and is harvested for food in Mexico, and has been so since pre-Hispanic times.

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Brakwaterstrandschelp ( Dutch; Flemish )

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De brakwaterstrandschelp (Rangia cuneata) is een tweekleppigensoort uit de familie van de Mactridae.[1] De wetenschappelijke naam van de soort is voor het eerst geldig gepubliceerd in 1832 door Sowerby I.

Bronnen, noten en/of referenties
  1. Rosenberg, G.; Huber, M.; Gofas, S. (2012). Rangia cuneata (Sowerby I, 1832). Geraadpleegd via: World Register of Marine Species op http://www.marinespecies.org/aphia.php?p=taxdetails&id=156991
Geplaatst op:
09-03-2013
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Alien species

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De Amerikaanse strandschelp Rangia cuneata komt oorspronkelijk uit de Golf van Mexico. Van daaruit koloniseerde deze tweekleppige de Atlantische kust van Noord-Amerika en Europa. De eerste Europese melding vond plaats in augustus 2005 in de haven van Antwerpen. Introductie gebeurde hoogstwaarschijnlijk door transport van larven in het ballastwater van schepen. Deze soort leeft vooral in estuaria, in brak en zoetwater. In havens kan de Amerikaanse strandschelp voor overlast zorgen door zich te vestigen in industriële koelwatersystemen, waar het de optimale waterstroom kan blokkeren.
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Alien species

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The Atlantic Rangia or wedge clam Rangia cuneata originates from the Gulf of Mexico. From there this bivalve colonized the Atlantic coast of North-America and Europe. The species was first reported in Europe in August 2005 in the Harbour of Antwerp. Introduction most likely happened through transport of larvae in ballast water of ships. The species mainly live in estuaries, brackish and freshwater. In ports, the Atlantic Rangia can become a pest as it establishes itself in industrial cooling pipes where it can obstruct optimal water flow.

Reference

VLIZ Alien Species Consortium. (2010).

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Distribution

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Distribution of the subprovince extends northward of Carolinian, Cape Hatteras through Florida

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North-West Atlantic Ocean species (NWARMS)

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