Die Zantedeschien (Zantedeschia) sind die einzige Pflanzengattung der Tribus Zantedeschieae in der Familie der Aronstabgewächse (Araceae).
Bei vier der acht Zantedeschia-Arten verwendet man Calla, Kalla oder selten Calla-Lilien als Trivialnamen, sie sollten jedoch nicht mit Lilien oder Pflanzenarten der Gattung Calla verwechselt werden. Manche Arten und Sorten sind seltene Zimmerpflanzen. Der Name Calla leitet sich vom altgriechischen Wort καλός kalós ab und bedeutet „schön“. Mythologische Namenscousinen sind die Nymphe Kallisto und die Muse der Dichtung und Wissenschaft Kalliope.[1]
Zantedeschien sind ausdauernde krautige Pflanzen, die Wuchshöhen bis 2,5 Meter erreichen. Sie bilden ein kriechendes Rhizom oder Knollen als Überdauerungsorgan aus. Manche Arten sind immergrün, andere ziehen zu ungünstigen Jahreszeiten ihr Laub ein. Die grundständigen Laubblätter sind – im Gegensatz zu vielen anderen Gattungen der Einkeimblättrigen Pflanzen – gestielt; die Blattspreiten sind glänzend grün und oft pfeilförmig.
Auf einem unbeblätterten Blütenstandschaft ist der Blütenstand wie bei allen Aronstabgewächsen ausgebildet: Ein einzelnes, oft auffällig gefärbtes Hochblatt, die Spatha, umgibt den Kolben. Die große und deutlich zugespitzte Spatha[2] kann weiß oder gelb sein, selten auch rot, bei Züchtungen gibt es eine große Bandbreite an unterschiedlichen Farben. Zantedeschien sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Im Kolben (Spadix) stehen viele Blüten zusammen. Im unteren Bereich des Kolbens befindet sich eine Zone nur mit weiblichen Blüten; im längeren oberen Bereich befinden sich nur männliche Blüten. Die kleinen Blüten sind reduziert und besitzen keine Blütenhüllblätter. Männliche Blüten enthalten zwei bis drei Staubblätter. Bei den weiblichen Blüten sind drei Fruchtblätter zu einem synkarpen Fruchtknoten verwachsen.
Sie bilden grüne oder orange Beeren. Die Samen sind kugelig bis eiförmig.
Alle Teile von Zantedeschia aethiopica sind leicht giftig und verursachen starke Schleimhautreizungen.[3] Die überflüssige Flüssigkeit, die die Zantedeschien über die Blattspitzen absondern, ist ebenfalls giftig und verursacht bei Berührung Hautausschlag und Nesselfieber.
Alle Arten sind in Afrika heimisch. Am häufigsten sind sie in den Provinzen Südafrikas in der Capensis (Kapprovinz, KwaZulu-Natal und Freistaat) sowie in den Ländern Eswatini und Lesotho. Es gibt die Gattung aber auch weiter nördlich in Angola, Kenia, Malawi, Sambia, Simbabwe und Nigeria. Das natürliche Habitat der sommerblühenden Formen ist ein warmtemperates Klima mit Niederschlägen, die hauptsächlich im Winter fallen. Die anderen Arten, wie beispielsweise Zantedeschia aethiopica und Zantedeschia odorata wachsen in Gebieten mit Sommerregen und blühen im Winter. Oft gedeihen die Pflanzen in sumpfigen Gebieten.
Die Zantedeschienarten benötigen als ursprüngliche Sumpfpflanzen viel Wasser. Gerade in der Wachstumsphase sollte eine Austrocknung der Wurzeln vermieden werden. Nach der Blüte hat die Zantedeschie eine Ruhephase in der die Pflanze keinen Wasserbedarf hat. Bei Zimmercallas handelt es sich meist um die Zantedeschia aethiopica, die von Januar bis April blüht. Auch sie hat ihre Ruhephase im Anschluss an die Blütephase. Zantedeschien brauchen zum optimalen Wachstum leicht sandigen und vor allem äußerst nährstoffreichen Boden.
Die Gattung Zantedeschia wurde 1826 durch Kurt Sprengel in Systema Vegetabilium, editio decima sexta, 3, S. 756, 765[4] aufgestellt. Der botanische Gattungsname Zantedeschia ehrt den italienischen Arzt und Botaniker Giovanni Zantedeschi (1773–1846). Typusart ist Zantedeschia aethiopica (L.) Spreng., die von Carl von Linné als Calla aethiopica erstveröffentlicht wurde. Syn. für Zantedeschia Spreng. sind Pseudohomalomena A.D.Hawkes, Richardia Kunth. Zantedeschia ist die einzige Gattung der Tribus Zantedeschieae in der Unterfamilie Aroideae in der Familie der Araceae. Die Tribus Zantedeschieae wurde durch Adolf Engler aufgestellt.[5]
Es gibt acht Zantedeschia-Arten:[5]
Viele Sorten werden als Zierpflanzen verwendet.
Über eine weitere Nutzung durch den Menschen ist wenig bekannt. Die Blätter von Zantedeschia aethiopica werden gegart gegessen (alle Pflanzenteile sind roh giftig).[8]
In der Trauerfloristik wird sie als Zeichen der Unsterblichkeit genutzt. In weiß galt sie lange als „Totenblume“. In Gestecken stehen die verschiedenen Sorten heute für Moderne und Eleganz und werden als Symbol für Schönheit und Anerkennung verschenkt. Durch ihre besondere Blütenform, die an einen Kelch erinnert, wurde sie von den Griechen und Römern mit Feierlichkeiten und Freude in Verbindung gebracht. Die Zantedeschie gilt daher in vielen Gegenden noch heute als Glücksbringer.[9]
Es wurden viele Sorten gezüchtet, die als Zierpflanzen verwendet werden (Auswahl):
Gefleckte Calla (Zantedeschia albomaculata):
Gewöhnliche Calla (Zantedeschia aethiopica):
Die Zantedeschien (Zantedeschia) sind die einzige Pflanzengattung der Tribus Zantedeschieae in der Familie der Aronstabgewächse (Araceae).
Bei vier der acht Zantedeschia-Arten verwendet man Calla, Kalla oder selten Calla-Lilien als Trivialnamen, sie sollten jedoch nicht mit Lilien oder Pflanzenarten der Gattung Calla verwechselt werden. Manche Arten und Sorten sind seltene Zimmerpflanzen. Der Name Calla leitet sich vom altgriechischen Wort καλός kalós ab und bedeutet „schön“. Mythologische Namenscousinen sind die Nymphe Kallisto und die Muse der Dichtung und Wissenschaft Kalliope.