Das Rostrote Kopfried (Schoenus ferrugineus)[1] auch Kopfbinse genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Kopfried (Schoenus) innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae).
Das Rostrote Kopfried ist eine überwinternd grüne,[1] rosettenlose, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 30 Zentimetern erreicht. Die unteren Blattscheiden sind dunkel rotbraun.
Der etwa 1 Zentimeter lange Blütenstand enthält zwei bis fünf kurz gestielte Ährchen. Das Hüllblatt ist so lang wie der Blütenstand oder er überragend diesen nur wenig.[1] Die Spelzen sind dunkel rotbraun. Es sind sechs Perigonborsten vorhanden, welche nur geringfügig länger als die Frucht sind.
Die Blütezeit liegt am Ende des Vollfrühling im Mai und Juni.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 76.[2]
Beim Rostroten Kopfried handelt es sich um einen helomorphen Hemikryptophyten.[1] Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.[1] Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt durch den Wind oder durch Klettausbreitung sowie Selbstausbreitung.[1]
Das Rostrote Kopfried kommt in Europa südwärts bis zu den Alpen und bis zur Balkanhalbinsel vor; nordwärts in Skandinavien bis 66° nördlicher Breite. Früher war es auch in Schottland zu finden.[3][4]
Es besiedelt in Mitteleuropa vorwiegend Flachmoore und quellige Hänge sowie den trockenen Rand von Hochmooren. Im schweizerischen und im deutschen Alpenvorland kommt es zerstreut vor, und es finden sich dort oft ziemlich ausgedehnte Bestände; sonst ist es in Mitteleuropa sehr selten, und es fehlt dort in weiten Gebieten. Es steigt in den Alpen bis auf Höhenlagen von 1500 Metern.[3][4] In den Allgäuer Alpen steigt es im Tiroler Teil bei Reutte in Dürnau gegen die Vordere Mutte bis zu 1300 m Meereshöhe auf.[5]
In Deutschland kommt das Rostrote Kopfried in Südbayern verbreitet im Alpenvorland und der oberen Hochebene und zerstreut in der unteren Hochebene und den Alpen, im südöstlichen Baden-Württemberg zerstreut im Alpenvorland, im östlichen Vorland des Schwarzwaldes (Baar und Jura) sowie in Nord-Thüringen in Haßleben und im östlichen Mecklenburg-Vorpommern selten vor. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg ist das Rostrote Kopfried ausgestorben. Der Bestand geht in Deutschland zurück.
Der Lebensraum der basenholden Pflanze sind feuchte bis sickernasse Quelle und Niedermoore. Das Rostrote Kopfried gedeiht am besten auf sehr feuchten, schwach sauren oder mäßig kalkhaltigen Böden, die aber nicht allzu basenarm sein sollten.[3][4] Es ist eine Charakterart des Primulo-Schoenetum aus dem Verband Caricion davallianae.[2]
Das Rostrote Kopfried (Schoenus ferrugineus) auch Kopfbinse genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Kopfried (Schoenus) innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae).