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Image of Bursa asperrima Dunker 1862
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Frog Shells

Bursidae Thiele 1925

Froschschnecken ( German )

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Die Froschschnecken oder Taschenschnecken (Bursidae) sind eine eher kleine Familie mittelgroßer bis großer, räuberischer mariner Schnecken. Die Froschschnecken sind im Indopazifik, Atlantik, der Karibik und im Mittelmeer verbreitet, meist auf Korallenriffen oder Felsen in seichten tropischen Gewässern und nur selten auf sandigen Untergründen in tieferen Gewässern des Kontinentalschelfs.

Merkmale

Die dickwandigen, eiförmigen bis etwas länglichen Gehäuse der Froschschnecken sind grob skulpturiert und ähneln damit den Häusern der Tritonschnecken. An den Schnittstellen der Spiralrippen und der axialen Skulpturierung treten kräftige knotige Muster mit mehr oder weniger runden Knoten auf. Auf die warzige Oberfläche wird der Trivialname „Froschschnecken“ zurückgeführt. Die äußere, warzige Lippe der Gehäusemündung ist erweitert und an mehreren Stellen umgeschlagen, so dass der Eindruck eines innen gezahnten Mündungsrandes entsteht. Die innere Lippe ist kallös und an mehreren Stellen quer umgeschlagen. Die Häuser haben einen wohl entwickelten vorderen und hinteren Kanal. Der vorn befindliche Siphonalkanal ist meist kurz, der Analkanal ein tiefer Einschnitt. Die kräftigen axialen Varicen stehen oft in zwei kontinuierlichen Reihen pro Umgang, die beiderseits der Schale nach unten verlaufen. Der Kern des hornigen Operculums befindet sich etwa am vorderen Ende oder am mittleren inneren Rand. Das Periostracum ist entweder nur dünn oder fehlt ganz.

Die bandförmige Radula hat in jeder Zahnreihe 7 Zähne: einen Zentralzahn und jederseits je einen Lateralzahn und zwei Marginalzähne. Der Zentralzahn ist sattelförmig mit langen Basalgliedern, die auf der Stirnseite einen spitzen Vorsprung aufweisen.

Die Augen befinden sich an der Basis ihrer fadenförmigen Fühler. Der Fuß ist kurz und dick.

Wie andere Vorderkiemerschnecken sind die Froschschnecken getrenntgeschlechtlich. Das Männchen begattet das Weibchen mit einem Penis. Die Eier werden in einer gelartigen Matrix abgelegt und in manchen Fällen von der Mutter mit ihrem Fuß bebrütet. Aus den Eiern schlüpfen frei schwimmende Veliger-Larven, die bis zur Metamorphose zur fertigen Schnecke als Plankton leben.

Verbreitung und Beispielarten

Die meisten Froschschneckenarten sind im Indopazifik verbreitet, so beispielsweise die bis zu 30 cm große Tutufa bubo und die weniger als halb so groß werdenden Tutufa bufo und Tutufa rubeta, ebenso wie etwa auch Bursa bufonia und Bufonaria rana. Andere Arten treten sowohl im Indopazifik als auch im westlichen Atlantik und der Karibik auf, darunter Bursa granularis und Bursa rhodostoma. Im östlichen Atlantik sind nur zwei Arten belegt, von denen Aspa marginata nur westlich der Straße von Gibraltar lebt und Bursa scrobilator die einzige Art der Familie ist, die auch im Mittelmeer vorkommt.

Lebensweise

Froschschnecken leben räuberisch vor allem von Vielborstern und Spritzwürmern, die sie mit saurem Speichel aus ihrer ausfahrbaren, distal abgeflachten Proboscis lähmen,[1] von Seescheiden[2] und Stachelhäutern, darunter Seeigeln, Haarsternen und Schlangensternen,[3][4] aber auch von Aas.[5]

Systematik

Millard (1997) und Riedel (2000) stellen die Familie Bursidae in die Überfamilie Cassoidea.

Zur Familie Bursidae werden folgende Gattungen gezählt:[6][7]

Literatur

  • Frank Riedel (1995): An outline of Cassoidean phylogeny (Mollusca, Gastropoda). Contr. Tert. Quatern. Geol. 32 (4), S. 97–132.
  • A. G. Beu (1998): Indo-West Pacific Ranellidae, Bursidae and Personidae (Mollusca: Gastropoda). A monograph of the New Caledonian fauna and revisions of related taxa. Mémoires du Muséum national d'Histoire naturelle 178, S. 1–255.
  • I. O. Alyakrinskaya: Morphofunctional Properties of Nutrition of Certain Predatory Gastropods. Biology Bulletin 29 (6), November 2002. ISSN 1062-3590
  • Philippe Bouchet & Jean-Pierre Rocroi: Part 2. Working classification of the Gastropoda. Malacologia, 47: 239–283, Ann Arbor 2005. ISSN 0076-2997
  • Victor Millard: Classification of the Mollusca. A Classification of World Wide Mollusca. Rhine Road, Südafrika 1997, ISBN 0-620-21261-6.
  • Winston Ponder & David Lindberg, Towards a phylogeny of gastropod molluscs; an analysis using morphological characters. Zoological Journal of the Linnean Society, 119: 83–265, London 1997. ISSN 0024-4082

Einzelnachweise

  1. J. R. Houbrick, V. Fretter (1969): Some aspects of the functional anatomy and biology of Cymatium and Bursa. Proceedings of the Malacological Society of London 38, S. 415–429.
  2. Neville Coleman: A Field Guide to Australian Marine Life. Rigby, 1977. S. 91.
  3. Frank Riedel (1995): An outline of Cassoidean phylogeny (Mollusca, Gastropoda). Contr. Tert. Quatern. Geol. 32 (4), S. 97–132, hier S. 101.
  4. Underwater Kwajalein: Family BursidaeBursa rhodostoma (Sowerby, 1835) (...) eating an Echinothrix urchin, 10. August 2010 / 12. September 2011; Tutufa rubeta (Linnaeus, 1758) (...) feasting on a crinoid, 10. August 2010 / 20. Mai 2012; Bursa granularis (Röding, 1798) (...) eating the arm of a brittle star, 10. August 2010 / 20. September 2013; abgerufen am 18. April 2018.
  5. Graham Blackmore: Trace metals in the sublittoral epibenthic Bufonaria rana (Gastropoda: Bursidae) from the Southeastern waters of Hong Kong. In: Brian Morton: The Marine Flora and Fauna of Hong Kong and Southern China V. Hong Kong University Press, Hong Kong 2000. S. 435–454, hier: S. 436.
  6. Arthur William Baden Powell: New Zealand Mollusca. William Collins Publishers Ltd, Auckland 1979. ISBN 0-00-216906-1
  7. Tiziano Cossignani: Bursidae of the World. L'Informatore Piceno, Ancona 1994. 119 Seiten. ISBN 88-86070-09-8
  8. Beu A.G.: Neogene fossil tonnoidean gastropods of Indonesia. In: Scripta Geologica. 130, 2005, S. 1–186.
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Froschschnecken: Brief Summary ( German )

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Die Froschschnecken oder Taschenschnecken (Bursidae) sind eine eher kleine Familie mittelgroßer bis großer, räuberischer mariner Schnecken. Die Froschschnecken sind im Indopazifik, Atlantik, der Karibik und im Mittelmeer verbreitet, meist auf Korallenriffen oder Felsen in seichten tropischen Gewässern und nur selten auf sandigen Untergründen in tieferen Gewässern des Kontinentalschelfs.

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