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Freycinetia ( German )

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Freycinetia ist eine Pflanzengattung in der Familie der Schraubenbaumgewächse (Pandanaceae).[1]

Beschreibung

Erscheinungsbild und Laubblätter

Freycinetia-Arten wachsen meist als Lianen, selten als ausdauernde krautige Pflanzen.[1] Sie besitzen meist lange, klimmende oder kletternde Sprossachsen und bilden Luftwurzeln.[1]

Die Laubblätter stehen spiralig bis zweizeilig mehr oder weniger dicht zusammen. Die einfachen Blattspreiten sind relativ lang und lineal oder lanzettlich. Es sind deutliche Blattscheiden vorhanden, die häutige mehr oder weniger schnell verwelkende Ränder aufweisen.[1]

Blüten- und Fruchtstände, Blüten, Früchte und Samen

Freycinetia-Arten sind meist zweihäusig (diözisch); einige australische Arten sind auch einhäusig (monözisch) getrenntgeschlechtig. Es werden meist end- oder seitenständig kurze, doldige oder traubige Gesamtblütenstände gebildet, die einzelne oder meist zwei bis fünf auf Blütenstandsschäften stehende, einfache, kolbenförmige Teilblütenstände (Spadix) enthalten. Der Gesamtblütenstand enthält in drei Reihen zusammenstehende grüne oder auffällig gefärbte Hochblätter (Spatha), die anfangs die Teilblütenstände umhüllen und dann langsam verwelken.[1]

Die Blüten sind meist eingeschlechtig und selten zwittrig (beispielsweise Freycinetia reineckei).[2] Es sind keine Blütenhüllblätter vorhanden. Die Staubblätter stehen auf der Rhachis dicht zusammen. Die Fruchtknoten stehen auf der Rhachis dicht zusammen und sind oft von winzigen Staminodien umgeben. Die einkammerigen Fruchtknoten enthalten viele Samenanlagen. In jeder weiblichen oder zwittrigen Blüte sind zwei oder mehr Narben vorhanden.[1]

In den kolbenförmigen Fruchtständen (manchmal als Fruchtverbände bezeichnet) stehen viele Beeren zusammen. Die Beeren enthalten viele Samen.[1] Das Endosperm ist stärkehaltig.

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Freycinetia wurde 1824 durch Charles Gaudichaud-Beaupré in Annales des Sciences Naturelles (Paris), Band 3, Seite 509 aufgestellt. Der Gattungsname Freycinetia ehrt, den französischen Marineoffizier und Geologen Louis Claude de Saulces de Freycinet (1779–1842).[3] Als Lectotypusart wurde 1967 Freycinetia arborea Gaudich. durch Benjamin Clemens Stone in Gardens’ Bulletin. Straits Settlements. Singapore, Band 22, Seite 129 festgelegt.[4][5] Synonyme für Freycinetia Gaudich. sind Jezabel Banks ex Salisb. und Victoriperrea Hombr. & Jacquinot ex Decne.[6]

Es wurde 1867 für einige Zeit auch eine eigene Unterfamilie Freycinetioideae Kurz, Journal of Botany, British and Foreign. London, Band 5, Seite 94 (Freycinetieae) und 1868 sogar eine eigene Familie Freycinetiaceae Brongn. ex Le Maout & Decne., Traité Général Bot., Seite 624 aufgestellt. Heute wird die Gattung Freycinetia der Familie der Pandanaceae zugeordnet.

Freycinetia-Arten kommen von Sri Lanka bis Südostasien, in Australien, Neuseeland und auf pazifischen Inseln vor. Die meisten Arten gibt es in Neuguinea.

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Illustration aus Rumphia, sive, Commentationes botanicæ¦ imprimis de plantis Indiæ¦ Orientalis von Freycinetia angustifolia
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Freycinetia arborea, die kolbenförmigen Teilblütenstände sind anfangs von den Hochblättern umhüllt
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Freycinetia arborea, die kolbenförmigen Teilblütenstände mit den auffälligen Hochblättern
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Freycinetia arborea, wenige kolbenförmige Fruchtstände stehen zusammen.
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Illustration von Freycinetia banksii
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Unreife kolbenförmige Fruchtstände von Freycinetia banksii
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Gesamtblütenstand mit weißen Hochblättern und kolbenförmigen Teilblütenständen von Freycinetia beccarii
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Sprossachse mit Laubblättern und reifen Früchten von Freycinetia excelsa
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Kolbenförmige Fruchtstände von Freycinetia formosana
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Illustration aus Rumphia, sive, Commentationes botanicæ¦ imprimis de plantis Indiæ¦ Orientalis von Freycinetia funicularis
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Habitus von Freycinetia insignis
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Laubblätter und knospiger Gesamtblütenstand mit auffälligen Hochblättern von Freycinetia luzonensis

Es gibt 175 bis 180 Freycinetia-Arten:[6]

Nutzung

Die süßen Früchte und die saftigen Hochblätter der Blütenstände mancher Arten können gegessen werden. Die Blätter fanden weite Verbreitung zum Flechten und Weben, wobei allerdings die breiteren Blätter des Neuseelandflachs bevorzugt wurden. Es wurden Matten und Körbe zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln hergestellt. Die Luftwurzeln wurden als Bindematerial und zur Anfertigung von Fischfallen und Sandalen gesammelt.

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Kun Sun, Robert A. DeFilipps: Pandanaceae: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 23: Acoraceae through Cyperaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2010, ISBN 978-1-930723-99-3. Freycinetia, S. 127 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  2. Paul Alan Cox: Bisexuality in the Pandanaceae: New Findings in the Genus Freycinetia. In: Biotropica, Volume 13, Issue 3, 1981, S. 195–198.
  3. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin Berlin 2018. [1]
  4. Freycinetia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 17-03-2020.
  5. Freycinetia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn co cp cq cr cs ct cu cv cw cx cy cz da db dc dd de df dg dh di dj dk dl dm dn do dp dq dr ds dt du dv dw dx dy dz ea eb ec ed ee ef eg eh ei ej ek el em en eo ep eq er es et eu ev ew ex ey ez fa fb fc fd fe ff fg fh fi fj fk fl fm fn fo fp fq fr fs ft fu fv fw fx fy fz ga gb gc gd ge gf gg gh gi gj gk gl gm gn go gp gq gr gs gt gu gv gw gx gy gz ha hb hc hd he hf hg hh hi hj hk hl hm hn ho hp hq hr hs ht hu hv hw hx hy hz ia ib ic id ie if ig ih ii ij ik il im in io ip iq ir is it iu iv iw ix iy iz ja jb jc jd je jf jg jh ji jj jk jl jm jn jo jp jq jr js jt ju jv jw jx jy jz ka kb kc kd ke kf kg kh ki kj kk kl km kn ko kp kq kr ks kt ku kv kw kx ky Rafaël Govaerts (Hrsg.): Freycinetia. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am Vorlage:FormatDate: Ungültiges Datum!Vorlage:FormatDate/Wartung/Error.
  7. Benjamin C. Stone: A New Species and New Section of the Genus Freycinetia (Pandanaceae) from New Caledonia. In: Pacific Science, Volume 33, 1979, Issue 2. PDF.

Weblinks

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