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Große Feenlämpchenspinne ( German )

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Die Große Feenlämpchenspinne (Agroeca brunnea), auch Braune Feldspinne oder häufig wie die Gattung vereinfacht Feenlämpchenspinne genannt, ist eine Spinne aus der Familie der Feldspinnen (Liocranidae). Der Trivialname „Feenlämpchenspinne“ rührt von dem charakteristischen Eikokon der Art, der an ein umgedrehtes Weinglas erinnert und auch bei anderen Feenlämpchenspinnen (Agroeca) ein derartiges Erscheinungsbild hat.

Die anpassungsfähige Große Feenlämpchenspinne ist paläarktisch verbreitet und bewohnt ein großes Spektrum an Habitaten (Lebensräumen), bevorzugt jedoch verschiedene Waldgebiete. Obwohl die Art allgemein als häufig gilt, ist sie aufgrund ihrer versteckten und nachtaktiven Lebensweise schwer zu finden, zumal sich die Spinne am Tag versteckt hält. In ihrer nächtlichen Aktivitätszeit erbeutet die Spinne freilaufend und demzufolge ohne ein Spinnennetz verschiedene Insekten.

Ein geschlechtsreifes Männchen der Großen Feenlämpchenspinne legt wie für Spinnen üblich zwecks der Spermienaufnahme ein Spermanetz an, ehe es ein Weibchen aufsucht. Der Paarung geht ein markantes und ausgeprägtes Balzverhalten des Männchens voraus, das in mehrere Abschnitte untergliedert ist. Das Weibchen legt dann einige Zeit nach der Paarung den bereits beschriebenen Eikokon und überlässt die Brut sich selbst. Die Jungtiere verbleiben dann anfangs für kurze Zeit als Gruppe beim Kokon, ehe sie sich verselbstständigen und über mehrere Häutungen heranwachsen.

Merkmale

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Männchen

Das Weibchen der Großen Feenlämpchenspinne erreicht eine Körperlänge von sechs bis 9,4 und das Männchen eine von fünf bis sieben Millimetern. Damit handelt es sich entsprechend dem Trivialnamen um die größte in Europa vorkommende Art der Feenlämpchenspinnen (Agroeca), deren grundsätzlichen Körperbau die Große Feenlämpchenspinne ansonsten entspricht.

Sexualdimorphismus

Wie bei anderen Spinnen, so ist auch bei der Großen Feenlämpchenspinne ein ausgeprägter Sexualdimorphismus (Unterschied der Geschlechter) vorhanden. Dieser macht sich neben der Färbung und dem Habitus (äußerem Erscheinungsbild) auch in der Größe der Geschlechter bemerkbar.

Weibchen

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Präpariertes Weibchen in der Zoologischen Staatssammlung München

Der Carapax (Rückenschild des Prosomas, bzw. Vorderkörpers) ist innerhalb der schwedischen Populationen, wo es eine Körperlänge von 6,3 bis 8,3 und durchschnittlich 7,6 ± 0,5 Millimeter erreichen kann, insgesamt 2,71 bis 3,47 und im Durchschnitt 3,16 ± 0,24 Millimeter lang sowie 2,25 bis 2,66 und durchschnittlich 2,4 ± 0,12 Millimeter breit. Das Verhältnis zwischen Länge und Breite des Carapax beträgt hier 1,19 bis 1,44 und durchschnittlich 1,32 ± 0,07. Die Neigung des Carapax beläuft sich beim Weibchen innerhalb dieser Populationen auf 20°.

Der Carapax des Weibchens ist hellgelbbraun gefärbt und weist dabei eine rötliche Tönung auf. Auf der dorsalen (oberen) Fläche verlaufen stark ausgeprägte dunklere Radiärstreifen. Der Rand des Carapax erscheint schwarz. Die Cheliceren (Kieferklauen) und auch das Sternum (Brustschild des Prosomas) weisen eine braune Grundfarbe auf, wobei beim Sternum zusätzlich eine anteriore (vordere) und mediane (mittlere) Linie befindlich ist, die sich durch ihre helle Färbung vom Rest des Sternums abhebt. Zwischen dem Sternum und den Coxae (Hüftgliedern) befindet sich eine schmale Spitze. Die Beine sind bräunlich gefärbt, deren Femora (Schenkel) dabei jedoch heller.

Das Opisthosoma (Hinterleib) des Weibchens ist dorsal graubraun gefärbt. Anterior befindet sich auf dieser Seite ein Lanzettfleck, der dunkler als das übrige Opisthosoma erscheint. Gleiches trifft auf die posterioren (hinteren) Winkelflecken zu. Ventral (unterhalb) verlaufen auf dem Opisthosoma blasse bräunliche Bänder. Die Opercula (Lungendeckel) erscheint gelblich.

Männchen

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Präpariertes Weibchen in der Zoologischen Staatssammlung München

Beim Männchen hat der Carapax bei den schwedischen Beständen sowie einer Körperlänge von 5,9 bis 6,9 und durchschnittlich 6,4 ± 0,3 Millimetern eine Länge von 2,74 bis 3,36 und im Durchschnitt 3,09 ± 0,16 sowie eine Breite von 2,11 bis 2,7 und durchschnittlich 2,42 ± 0,16 Millimetern. Das Längen-Breiten-Verhältnis des Carapax kann sich hier von 1,18 bis auf 1,48 belaufen, wobei der Durchschnittswert 1,28 ± 0,07 beträgt. Wie beim Weibchen ist der Carapax des Männchens innerhalb dieser Populationen um 20° geneigt.

Der Carapax des Männchens ist gelblichbraun gefärbt, wobei der mediane Bereich dunkler gefärbt ist. Außerdem erscheint dieser rußig und besitzt vier bis fünf Einbuchtungen an den Rändern des Carapax auf beiden Seiten. Die Fovea (Apodem) hat eine dunkelrotbraune Färbung, ihre dünnen Ränder sind schwarz gefärbt. Die Basalglieder der Cheliceren haben eine gelbliche, die Klauenglieder eine dunkelrotbraune Farbgebung. Pro- (innen vorderseitig) und retromarginal (innen rückseitig) befinden sich auf den Cheliceren jeweils drei Zähne. Das Sternum des Männchens ist rotbraun gefärbt und teilweise gefleckt. Die Beine besitzen beim Männchen dorsal eine blasse gelbbraune Farbgebung, die ventral heller ist. Die Coxae sind gelblich gefärbt.

Das Opisthosoma des Männchens hat dorsal eine dunkel rotbraune Färbung und posteriore ebenfalls mehrere Winkelflecken. Die Ventralseite ist rotbraun gefärbt und besitzt zwei Längsreihen aus hellen Punkten. Die Spinnwarzen erscheinen gelblich.

Genitalmorphologische Merkmale

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Einzelner Bulbus eines Männchens

Die Pedipalpen (umgewandelte Extremitäten im Kopfbereich) des Männchens der Großen Feenlämpchenspinne erscheinen gelblich. Bei einem einzelnen Bulbus (männliches Geschlechtsorgan) der Art ist die dort befindliche retrolaterale (seitlich rückliegende) Apophyse (chitinisierter Fortsatz) der Tibia (Schiene) kurz, schwärzlich und hakenförmig. Dorsal befindet sich auf dem Cymbium (erstes und vorderstes Sklerit, bzw. Hartteil des Bulbus) eine Ansammlung dichter Setae (chitinisierter Haare). Die teguläre (rückseitige) Apophyse nimmt den Großteil der anterioren Hälfte des jeweiligen Bulbus ein, ihr distaler (von der Körpermitte entfernt liegender) Teil erscheint gegabelt. Die mediane Apophyse ist groß und mit langem und leicht gebogenem Haken versehen. Der Embolus (drittes und letztes Sklerit des Bulbus) ist basal (an der Basis) breit gebaut. Der Kondukter (Leiter) ist membranös.

Die Platte der Epigyne (weibliches Geschlechtsorgan) ist bei der Großen Feenlämpchenspinne länger als breit. Die medianen Eckpunkte folgen über einen größeren Teil der Kopulationskanäle und verlaufen posterior schleifenartig. Die Kopulationsöffnungen sind lateral angelegt und Kopulationskanäle selber weisen rechtwinklige Windungen auf. Die Spermatheken (Samentaschen) erscheinen aufgewickelt.

Differenzierung von der Heide-Feenlämpchenspinne

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Weibchen der Heide-Feenlämpchenspinne (Agroeca proxima)

Die Große Feenlämpchenspinne kann innerhalb der Gattung der Feenlämpchenspinnen (Agroeca), deren Arten sich allesamt ähneln, insbesondere mit der Heide-Feenlämpchenspinne (A. proxima) verwechselt werden. Die Große Feenlämpchenspinne kann jedoch eine deutlich höher ausfallende Körperlänge als die Heide-Feenlämpchenspinne erreichen und das Männchen der Großen Feenlämpchenspinne kann eine deutlich dunklere Farbgebung als das der anderen Art aufweisen. Die Radiärstreifen auf dem Carapax der Heide-Feenlämpchenspinne erreichen außerdem häufig im Gegensatz zur Großen Feenlämpchenspinne dessen Randregion und die Musterung auf dem Opisthosoma erscheint deutlich ausgeprägter. Die sicherste Differenzierungsmethode beider Arten sind deren jeweilige Geschlechtsorgane. Bei je einem Bulbus vom Männchen der Heide-Feenlämpchenspinne ist die Tibiaapophyse vergleichsweise kurz und die Epigyne des Weibchens dieser Art wird durch die transversalen Kopulationsgänge, die durch das Integument (äußere Körperhülle) in der posterioren Hälfte sichtbar sind, charakterisiert.

Vorkommen

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Männchen, gefunden in Lettland.

Das Verbreitungsgebiet der Großen Feenlämpchenspinne umfasst Europa, die Türkei, Russland (europäischer bis fernöstlicher Teil), China und Japan. Auch in Europa selber ist die Art flächendeckend vertreten. Nachweise der Spinne aus Kontinentaleuropa fehlen lediglich aus der Oblast Kaliningrad, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Albanien, Griechenland, dem europäischen Teil der Türkei und dem südeuropäischen Teil Russlands. Anderweitig fehlt die Art in Europa auf der russischen Doppelinsel Nowaja Semlja und auf der Inselgruppe Spitzbergen, in Franz-Josef-Land und Island und auf der Insel Irland. In den angrenzenden Gebieten Europas erfolgten keine Nachweise aus Kaukasien sowie überdies von allen Mittelmeerinseln.

Auf Großbritannien ist die Große Feenlämpchenspinne ebenfalls weit verbreitet, wobei der Verbreitungsschwerpunkt dort in England liegt. Dabei ist die Art im Südwesten und im Norden der Insel seltener. Einzelne Nachweise der Spinne erfolgten auch in Wales und Schottland.

Lebensräume

Die Große Feenlämpchenspinne bewohnt ein breites Spektrum an Habitaten (Lebensräumen), bevorzugt dabei aber Waldbiotope. Dazu zählen Feucht-, mesophile (mittelmäßig feuchte und warme) Laub-, Trocken- und Nadelwälder. Ebenso bewohnt die Art Waldränder oder Feldgehölze. Neben den von ihr bewohnten Waldhabitaten bewohnt die Spinne auch Offenlandlebensräume, darunter Mager- und Trockenrasen, Ruderalflächen, Talus (Schutthalden), Sümpfe, Moore, Feucht- und Frischwiesen genauso wie Heiden. In Schweden wurde die Große Feenlämpchenspinne zusätzlich in Moosschichten unter Nadelbäumen und gelegentlich auch in Moos- und Schichten in Laubwäldern nachgewiesen.

Häufigkeit und Gefährdung

Die Große Feenlämpchenspinne gilt allgemein als weit verbreitet. In Mitteleuropa ist die Art fast überall ziemlich häufig vorfindbar. Auch In Deutschland gilt sie als sehr häufig und wird in der Roten Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, bzw. der Roten Liste und Gesamtartenliste der Spinnen Deutschlands (2016) als „ungefährdet“ gewertet. Die Bestände der Großen Feenlämpchenspinne gelten in Deutschland sowohl lang- als auch kurzfristig gleich bleibend und im Vergleich zur vorherigen Version dieser Roten Liste aus 1996 sind keine Änderungen vermerkt. Auch in der Roten Liste der Spinnen Kärntens (1999) wird die Art als „ungefährdet“ gewertet.

In der Roten Liste Großbritanniens (2017) ist die Große Feenlämpchenspinne nach IUCN-Maßstab in der Kategorie LC („Least Concern“, bzw. nicht gefährdet) gelistet. In gleicher Kategorie wird die Art in der Roten Liste der Spinnentiere (Arachnida) Norwegens (2015) erfasst, während die Spinne in der Roten Liste der Spinnen Tschechiens (2015) nach IUCN-Maßstab in der Kategorie ES („Ecologically Sustainable“, bzw. ökologisch anpassbar) gelistet ist.

Lebensweise

Die Große Feenlämpchenspinne ist wie alle Feldspinnen (Liocranidae) nomadisch sowie nachtaktiv und hält sich am Tag versteckt. Als Rückzugsmöglichkeiten werden dafür neben Streu- und Moosschichten auch die Unterseite von Steinen und liegendem Totholz genommen. Aufgrund dessen ist die Spinne trotz ihrer allgemeinen Häufigkeiten schwer zu finden.

Jagdverhalten und Beutespektrum

Die wie alle Spinnen räuberisch lebende Große Feenlämpchenspinne legt ebenfalls nach Charakterart der Feldspinnen (Liocranidae) kein Spinnennetz für den Beutefang an, sondern sucht behutsam nach Beutetieren. Das Beutespektrum setzt sich aus beliebigen Insekten zusammen.

Lebenszyklus

Der Lebenszyklus wird wie der anderer in den gemäßigten Klimazonen verbreiteten Spinnenarten von den Jahreszeiten beeinflusst. Er wurde 1966 von Helga Lüters detailliert beschrieben.

Fortpflanzungsverhalten

Das Fortpflanzungsverhalten der Großen Feenlämpchenspinne beginnt mit der Spermienaufnahme des Männchens. Diesem Prozess folgt das Zusammentreffen der Geschlechtspartner mitsamt der Balz, ehe die eigentliche Paarung stattfindet.

Anlegen des Spermanetzes und Spermienproduktion sowie Spermaaufnahme

Das Männchen der Großen Feenlämpchenspinne legt meistens 12 bis 15 Tage nach der Reifehäutung ein Spermanetz an, das gut fünf bis sechs Millimeter lang und drei bis vier Millimeter breit ist. Ausgelegt ist es als zarter Gespinstteppich, der in einem Winkel von 30° zwischen dem Bodengrund und etwas höher gelegenem Substrat befestigt ist. Auf diesem Netz gibt das Männchen nach dessen Vollendung einen stecknadelkopfgroßen und milchig trüben Spermientropfen ab, der vom Männchen unterhalb des Netzes durch dieses hindurch mit beiden Tastern aufgenommen wird.

Die Reifung der Gonaden (Keimdrüsen) geschieht möglicherweise unter Einfluss eines Neurosekrets oder eines anderen Stoffes mit gleicher Wirkung, dessen Produktion in den Bulbi stattfindet. Daneben scheint neben der Spermatogenese (Bildung von Spermien) unter Einfluss dieser Mittlersubstanz gleichzeitig ein Sexualhormon produziert zu werden, das im Männchen zu einem Sexualtrieb hervorruft und dieses damit auch dazu verleitet, seine leeren Spermophore (Samenschläuche) zu füllen. Nach einer erfolgreichen Paarung wird das Männchen durch die leeren Spermophore dazu angeregt, ein neues Spermanetz anzulegen.

Fehlt einem Männchen der Großen Feenlämpchenspinne etwa durch eine fehlerhafte Häutung ein Bulbus, dann verzögert sich auch die Spermatogenese, da die dafür notwendige Mittlersubstanz noch nicht ausreichend genug produziert wurde und somit die notwendige Informationsstärke nicht ausreichend ist. Fehlen beide Bulbi, dann ist auch eine Bildung der Sexualhormone sowie eine Spermatogenese nicht möglich. Das Männchen wird in dem Fall also zu einem Pseudokastraten. Eventuell kann auch ein Überschuss an Spermien und/oder ein Erregungsstau bei einem Männchen eine Kopulation verhindern. Eine normale Ejakulation kann so in dem Fall ermöglicht werden.

Balz und Annäherung

Das ausgeprägte Balzverhalten des Männchens der Großen Feenlämpchenspinne lässt sich in das sog. Fern- und Nahvorspiel sowie in die eigentliche Hauptbalz gliedern, wobei letztere sich wiederum aus der Vor- und der Hauptphase zusammensetzt. Das Männchen kann ein Weibchen anhand der von diesem gezogenen und mit arteigenen Pheromonen (Botenstoffen) versehenen Wegfäden bereits aus einiger Entfernung lokalisieren und läuft einen solchen Faden entlang, sollte es einen gefunden haben. An fadenfreien Stellen läuft das Männchen kreuz und quer umher. Während das Männchen dem Faden folgt, übt es simultan dazu bereits das Fernvorvpiel aus, indem es das erste Beinpaar in einer hohen Frequenz von vier Hertz auf und ab bewegt und dabei mit diesen Beinen auf den Bodengrund trommelt.

Ertastet das Männchen schlussendlich ein Weibchen, zuckt es zurück und beginnt das Nahvorspiel. Dessen Anfang setzt sich aus erneutem Trommelbewegungen des ersten und Trippelbewegungen des zweiten Beinpaares sowie einem langsamen Vorschreiten und Vorwärtsrichtung zusammen. Sollte das Männchen nicht durch Bewegungen des Weibchens unterbrochen werden, so krümmt es unverzüglich das erste Beinpaar unter Beanspruchung der Gelenke von den Femora und den Tibien sowie den Patellae (Glieder zwischen den Femora und den Tibien) und den Metatarsen (Fersenglieder) rechtwinklig ab. Gleichzeitig dazu senkt das Männchen seinen Körper in hintere Richtung und reißt das erste Beinpaar plötzlich nach oben und streckt diese Beine dabei weitestgehend, wobei das erste Beinpaar und das Opisthosoma des Männchens in Schwingungen versetzt werden. Zwecks der Vorphase der Hauptbalz wiederholt sich diese Prozedur innerhalb von fünf bis sechs Sekunden insgesamt vier bis fünf weitere Male.

Nun folgt die Hauptphase der Hauptbalz, bei der das Männchen das erste Beinpaar erneut einkrümmt und zweimal schnell hintereinander nach oben reißt, während es zeitgleich mit dem ganzen Körper zurück zuckt. Das Männchen wiederholt diese Aktion vier bis fünf weitere Male, dann senkt es das erste Beinpaar unter zitternden Tibien und Metatarsen langsam. Anschließend reißt das Männchen die gewinkelten Beine kräftig nach hinten, während gleichzeitig der Körper des Männchens stark zitternd auf den Boden gepresst und die Endglieder des ersten Beinpaars in Schwingung versetzt wird. Nun trommelt das Männchen auf für das menschliche Gehör wahrnehmbar auf den Bodengrund abwechselnd mit seinen Pedipalpen.

Das Männchen rückt deutlich näher an das Weibchen und betrillert es mit dem ersten Beinpaar. Erwidert das Weibchen die Paarungswilligkeit des Männchens, so presst es sich an de Boden und streckt sein erstes Beinpaar weit nach vorne.

Literatur

  • John Blackwall: Characters of some undescribed genera and species of Araneidae. Lond. Edinb. Phil. Mag. J. Sci., 3, 3, S. 104–112, S. 187–197, S. 344–352, S. 436–443, 1833 (Erstbeschreibung)
  • Barbara Baehr und Martin Baehr: Welche Spinne ist das? Die bekanntesten Arten Mitteleuropas. Mit Sonderteil: Exotische und giftige Spinnen der Welt. 2. Auflage, Kosmos Naturführer, Franck Kosmos, 2002, Seite 43 ISBN 3-440-09210-0
  • Heiko Bellmann: Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. 1. Auflage, Franck Kosmos, 2010 ISBN 3-440-10114-2

Einzelnachweise

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Große Feenlämpchenspinne: Brief Summary ( German )

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Die Große Feenlämpchenspinne (Agroeca brunnea), auch Braune Feldspinne oder häufig wie die Gattung vereinfacht Feenlämpchenspinne genannt, ist eine Spinne aus der Familie der Feldspinnen (Liocranidae). Der Trivialname „Feenlämpchenspinne“ rührt von dem charakteristischen Eikokon der Art, der an ein umgedrehtes Weinglas erinnert und auch bei anderen Feenlämpchenspinnen (Agroeca) ein derartiges Erscheinungsbild hat.

Die anpassungsfähige Große Feenlämpchenspinne ist paläarktisch verbreitet und bewohnt ein großes Spektrum an Habitaten (Lebensräumen), bevorzugt jedoch verschiedene Waldgebiete. Obwohl die Art allgemein als häufig gilt, ist sie aufgrund ihrer versteckten und nachtaktiven Lebensweise schwer zu finden, zumal sich die Spinne am Tag versteckt hält. In ihrer nächtlichen Aktivitätszeit erbeutet die Spinne freilaufend und demzufolge ohne ein Spinnennetz verschiedene Insekten.

Ein geschlechtsreifes Männchen der Großen Feenlämpchenspinne legt wie für Spinnen üblich zwecks der Spermienaufnahme ein Spermanetz an, ehe es ein Weibchen aufsucht. Der Paarung geht ein markantes und ausgeprägtes Balzverhalten des Männchens voraus, das in mehrere Abschnitte untergliedert ist. Das Weibchen legt dann einige Zeit nach der Paarung den bereits beschriebenen Eikokon und überlässt die Brut sich selbst. Die Jungtiere verbleiben dann anfangs für kurze Zeit als Gruppe beim Kokon, ehe sie sich verselbstständigen und über mehrere Häutungen heranwachsen.

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