Der Wangenstreif-Zaunkönig (Pheugopedius genibarbis) ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae), die in Brasilien, Peru und Bolivien verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.
Der Wangenstreif-Zaunkönig erreicht eine Körperlänge von etwa 15,5 cm bei einem Gewicht von ca. 16,2 bis 22,8 g. Er hat graubraune Zügel und einen schwarzen Augenstreif, der der sich vom weißen Augenring und dem weißen Überaugenstreif deutlich abhebt. Die Ohrdecken sind grauschwarz mit auffälligen weißen Stricheln. Der Oberkopf und Nacken sind olivfarben graubraun, der Rücken, der Bürzel und die Flügeldecken hell kastanienfarben. Die Handschwingen und die Armschwingen sind an den verborgenen Innenfahnen matt schwärzlich braun, an den freiliegenden Außenfahnen kastanienfarben. Die matt braunen Steuerfedern werden von acht bis zehn schwärzlichen Binden durchzogen. Der schwarze Backenstrich hebt sich auch vom weißen Bartstrich ab. Die Kehle und die obere Brust sind weiß, die untere Brust gelbbraun, die Flanken und der Bauch tief braun. Dieses geht an den Unterschwanzdecken in ein rötliches Braun über. Die Augen sind rötlich braun, der Schnabel oft schwarz mit leichten Variationen. Die Beine sind grau. Beide Geschlechter ähneln sich. Jungtiere haben einen brauneren Oberkopf als ausgewachsene Vögel. Der Rücken ist matter mit weniger kastanienfarben und die Markierungen im Gesicht zeichnen sich undeutlicher ab. Dieses gilt vor allem für den Wangenstrich. Die Binden am Schwanz verschwommener zu erkennen.[1]
Es gibt keine gesicherten Daten zur Ernährung des Wangenstreif-Zaunkönigs. Vermutlich ernährt sich ausschließlich von Wirbellosen. Sein Futter sucht er meist in der relativ niederen Vegetation und oft in Paaren.[1]
Der Gesang des Wangenstreif-Zaunkönigs wird oft antiphonisch von Pärchen von sich gegeben. Er besteht aus einer Serie schneller ausgelassener Phrasen, die regelmäßig wiederholt werden. Den Phrasen folgen oft schnelle tscho tscho tscho-Töne. Es fehlt die gurgelnde Qualität der Lieder des Bartstreif-Zaunkönigs (Pheugopedius mystacalis), so dass die Lieder eher denen des Corayazaunkönigs (Pheugopedius coraya) ähneln. Unter seinen Lauten ist ein weinerlicher tchiyr-Ton, den er auch in seine Lieder einstreut.[1]
Im Nationalpark Manú wurden vom September bis Oktober vier Nester des Wangenstreif-Zaunkönigs mit Eiern entdeckt. Das Nest hatte eine kuppelförmige und massige Ball ähnliche Struktur mit Seiteneingang. Ein Gelege bestand aus zwei Eiern. Die Eier sind weiß mit verschiedener Anzahl rötlich brauner Flecken auf der Oberfläche. Ein Ei hat eine Größe von ca. 20,0 × 14,8 mm. Nur ein Elternteil, vermutlich das Weibchen, bebrütete die Eier. Ein frisch geschlüpftes Küken war komplett nackt und wog 4,25 g.[1]
Der Wangenstreif-Zaunkönig bevorzugt Waldränder, inklusive derer an Flussufern, speziell mit dichtem Bambus-Dickicht der Gattung Bambusa. Hier bewegt er sich in Höhenlagen von Meereshöhe bis in die mittlere Höhen. In Bolivien kann er in bis zu 1500 Metern anzutreffen sein.[1]
Es wird vermutet, dass der Wangenstreif-Zaunkönig ein Standvogel ist.[1]
Es sind vier Unterarten bekannt.[2]
Die Erstbeschreibung des Wangenstreif-Zaunkönigs erfolgte 1838 durch William Swainson unter dem wissenschaftlichen Namen Thryothorus genibarbis. Das Typusexemplar stammte aus Brasilien.[4][A 1] Bereits 1851 führte Jean Louis Cabanis die für die Wissenschaft neue Gattung Pheugopedius ein.[7][A 2][A 3] Dieser Name leitet sich von »pheugō φευγω« für »meiden, fliehen« und »pedion, pedon πεδιον, πεδον« für »offenes Land, Boden« ab.[7] Der Artname »genibarbis« ist ein lateinisches Wortgebilde aus »gena« für »Backe, Wange« und »barba« für »Bart«.[8] »Juruanus« bezieht sich auf den Rio Juruá[3], »bolivianus« auf das Land Bolivien.[6] »Intercedens« ist das lateinische Wort für »dazwischen« von »intercedere« für »dazwischenstellen, einfügen«.[9]
Der Wangenstreif-Zaunkönig (Pheugopedius genibarbis) ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae), die in Brasilien, Peru und Bolivien verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.