Ackermannviridae ist die Bezeichnung einer Familie von Viren in der Ordnung Caudovirales. Als natürliche Wirte dienen Gammaproteobakterien (Proteobacteria). Derzeit (Stand 8. Februar 2021) gibt es offiziell vom International Committee on Taxonomy of Viruses (ICTV) bestätigt zwei Unterfamilien, vier Gattungen und 21 Arten in dieser Familie.[3][1]
Der Name der Familie wurde zu Ehren von Hans-Wolfgang Ackermann (1936–2017), einem deutschen Mikrobiologen und Virologen (geboren in Berlin) vergeben. Die Endung ‚-viridae‘ ist die Standard-Endung für Virusfamilien.[4][5]
Die Virionen (Virusteilchen) der Ackermannviridae haben wie bei allen Caudovirales („Schwanzviren“) eine Kopf-Schwanz-Struktur. Der ikosaedrische Kopf (Kapsid) ist nicht umhüllt und hat einen Durchmesser von ca. 93 nm. Der Hals ist ohne Kragen und hat eine kleine Grundplatte. Der Schwanz von etwa 140 nm Breite und 20 nm Länge ist kontraktil. Am Schwanz sind ca. 38 nm lange Fibern angebracht.[6]
Das Genom ist ein lineares dsDNA-Molekül (Doppelstrang-DNA) von etwa 155 kbp (Kilo-Basenpaare) Länge. Es kodiert für 190 bis 216 Proteine und eine bis sieben tRNAs (Transfer-RNAs).[6]
Die Replikation erfolgt im Zytoplasma der Wirtszellen. Die Gene werden durch Operons transkribiert.
Zunächst heftet sich der Phage über seine Schwanzfasern an die Wirtszelle. Danach erfolgt der Ausstoß (Injektion) der Virus-DNA in das Zytoplasma der Wirtszelle durch den hohlen Schwanz per Kontraktion dieser Schwanzscheide. Dort folgen die Transkription und Translation der „frühen“ Gene, d. h. er werden zunächst diejenigen Proteine erzeugt, die die Kontrolle über die Wirtszelle übernehmen. In der nächsten Phase folgt die Replikation des viralen Genoms sowie die Transkription und Translation der restlichen, „späten“ Gene.
Jetzt kann der Zusammenbau (Assembly) der Virusteilchen beginnen: An dessen Anfang steht die Montage eines noch leeren „Prokapsids“ (= leeres Kapsid ohne Genom darin). Danach folgt die Verpackung des Genoms. Die Assemblierung wird abgeschlossen mit dem Zusammenbau der viralen Schwanzfasern und der Montage des Virus-Schwanzes.
Die reifen Virionen werden schließlich durch Lyse aus der Zelle unter deren Zerstörung (Platzen) freigesetzt.[6]
Die Systematik der Ackermannviren ist nach ICTV (ergänzt um einige Vorschläge nach NCBI in Anführungszeichen) wie folgt:[3][2][7]
Ordnung: Caudovirales, Familie: Ackermannviridae
Ackermannviridae ist die Bezeichnung einer Familie von Viren in der Ordnung Caudovirales. Als natürliche Wirte dienen Gammaproteobakterien (Proteobacteria). Derzeit (Stand 8. Februar 2021) gibt es offiziell vom International Committee on Taxonomy of Viruses (ICTV) bestätigt zwei Unterfamilien, vier Gattungen und 21 Arten in dieser Familie.
Ackermannviridae is a family of viruses in the order Caudovirales. Gammaproteobacteria in the phylum Pseudomonadota serve as natural hosts. There are 2 subfamilies, 10 genera, and 63 species in the family.[1]
The family's name, Ackermann is in honor of Hans-Wolfgang Ackermann (1936-2017), a German microbiologist, the suffix -viridae is the standard suffix for virus families.[2][3]
The following taxa are recognized (-virinae denotes subfamily and -virus denotes genus):[1]
incertae sedis genera:[1]
Ackermannviridae is a family of viruses in the order Caudovirales. Gammaproteobacteria in the phylum Pseudomonadota serve as natural hosts. There are 2 subfamilies, 10 genera, and 63 species in the family.
Les Ackermannviridae sont une famille de virus à ADN de l'ordre des Caudovirales. Ses hôtes naturels sont des bactéries Gammaproteobacteria du groupe des Proteobacteria. Elle contient actuellement deux sous-familles, quatre genres et vingt-et-une espèces[2].
La famille des Ackermannviridae contient les taxons suivants[2] (les sous-familles se terminent par -virinae et les genres par -virus) :
Incertae sedis[2] (place indéfinie dans la classification) :
Les Ackermannviridae sont une famille de virus à ADN de l'ordre des Caudovirales. Ses hôtes naturels sont des bactéries Gammaproteobacteria du groupe des Proteobacteria. Elle contient actuellement deux sous-familles, quatre genres et vingt-et-une espèces.