Das Seoul-Virus (auch Seoulvirus, SEOV oder SOUV, wissenschaftlich Seoul orthohantavirus, veraltet Seoul hantavirus) ist eine Spezies von RNA-Viren. Es zählt zum Genus (Gattung) Orthohantavirus aus der Familie Hantaviridae, Unterfamilie Mammantavirinae. Das Erregerreservoir ist die Wanderratte.[3]
Ein großer Teil der Hantavirus-Infektionen verläuft vermutlich asymptomatisch oder mit unspezifischen Symptomen. Hantaviren können aber auch schwere Krankheitsbilder hervorrufen. Asiatische und europäische Hantavirus-Stämme sind Auslöser des Hämorrhagischen Fiebers mit renalem Syndrom (HFRS).[3][4]
Der Nachweis von Hantaviren-Infektionen ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz meldepflichtig bzw. anzeigepflichtig (siehe im Einzelnen unter Hantaviren).
SEOV ist wie alle anderen Hantaviren ein einzelsträngiges RNA-Virus negativer Polarität. Sein Genom hat drei verschiedene Segmente: S (klein, englisch small), M (mittel, en. medium) und L (groß, en. large).[5][6]
Das Virus ist pleomorph (d. h., es hat verschiedene Formen); oft ist jedoch eine kugelförmige Gestalt zu beobachten, wobei seine beiden Oberflächenglykoproteine in Reihen angeordnet sind. Innerhalb dieser Kugel befinden sich die drei zirkulären RNA-Segmente kreisförmig angeordnet. Die RNA ist mit dem N-Protein (Nukleokapsid-Protein) des Virus beschichtet und an das sog. L-Protein gebunden. Die 5'- und 3'-Enden der Genomsegmente stimmen überein, wodurch eine Pfannenstielstruktur entsteht. Diese Basenpaarung kommt bei allen Hantavirus-Spezies vor, wobei die genaue Pfannenstielstruktur und -sequenz für jede einzelne Spezies charakteristisch ist. Dabei gibt es allerdings Ähnlichkeiten und Überlappungen zwischen verschiedenen Spezies, einschließlich einer Konsensussequenz mit acht Nukleotiden.[7][5][6]
Das Seoul-Virus ist hauptsächlich in Asien verbreitet, wo dieses auch seinen Ursprung hat.
Das Virus soll über infizierte Wildratten über Schiffe nach Europa gelangt sein.[8]
Der Nachweis einer ersten Übertragung von einer Heimratte auf einen Menschen erfolgte in Deutschland im November 2020.[9][10] Eine Frau aus Niedersachsen musste mit Symptomen eines akuten Nierenversagens mehrere Tage intensivmedizinisch versorgt werden.[11][10][12][13][14]
Das Seoul-Virus (auch Seoulvirus, SEOV oder SOUV, wissenschaftlich Seoul orthohantavirus, veraltet Seoul hantavirus) ist eine Spezies von RNA-Viren. Es zählt zum Genus (Gattung) Orthohantavirus aus der Familie Hantaviridae, Unterfamilie Mammantavirinae. Das Erregerreservoir ist die Wanderratte.
Ein großer Teil der Hantavirus-Infektionen verläuft vermutlich asymptomatisch oder mit unspezifischen Symptomen. Hantaviren können aber auch schwere Krankheitsbilder hervorrufen. Asiatische und europäische Hantavirus-Stämme sind Auslöser des Hämorrhagischen Fiebers mit renalem Syndrom (HFRS).
Der Nachweis von Hantaviren-Infektionen ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz meldepflichtig bzw. anzeigepflichtig (siehe im Einzelnen unter Hantaviren).