Der Muskatellersalbei (Salvia sclarea), auch Muskat-Salbei, Römischer Salbei, Scharlei, Scharlauch und Scharlachkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Salbei (Salvia) in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die drüsig-klebrige Pflanze verströmt einen gewürzartigen Duft, worauf der deutsche Trivialname Bezug nimmt.
Der Muskatellersalbei ist eine immergrüne zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze mit pleiokormer Pfahlwurzel. Die Pflanze erreicht Wuchshöhen von 50 bis 110 Zentimetern. Im ersten Jahr wird die Blattrosette ausgebildet, im zweiten Jahr entwickelt sich der Blütenstand. Die Spreite der großen Laubblätter ist einfach und herzeiförmig gestaltet sowie grau behaart.[1] Die violett und rosafarbenen Tragblätter der Scheinquirle sind länger als der Kelch. Die Blütenstandsachsen sind mit einfachen Haaren und Drüsenhaaren (Muskatellergeruch) besetzt. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph. Der Kelch ist breit herzförmig, am Rand kurz bewimpert, lila, weinrot oder weiß. Die Kelchzähne sind begrannt und stechend. Die Krone ist 20 bis 28 Millimeter lang, hellblau, rosa oder lila. Die Kronröhre hat innen auf der Bauchseite eine kleine Schuppe.
Die Blütezeit reicht von Juni bis Juli.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[2]
Der Muskatellersalbei kommt vom Mittelmeerraum bis Zentralasien vor.[3] Er besiedelt Felshänge, Wälder, Felder und Wegränder bis in Höhenlagen von 2000 Meter.
Der Muskatellersalbei (früher auch Scharlach[4] und lateinisch Gallitrichum genannt[5]) wird selten als Zierpflanze in Staudenbeeten kultiviert. Er ist seit spätestens dem 9. Jahrhundert in Kultur, es gibt einige Sorten.
Er wird als Heilpflanze und Gewürz genutzt.
Es werden folgende Drogen genutzt:
Die Wirkung vom Muskateller-Salbei ähnelt in Einigem der des Echten Salbeis. Durch seinen Gehalt an Sclareol hat er auch hormonartige Wirkungen[7].
In der griechischen und römischen Antike wurde er bei Kopfschmerzen eingesetzt[1]. Blätter und Blüten können roh oder gegart gegessen werden. Die Blüten werden zur Aromatisierung von Wermutweinen verwendet, früher wurden sie auch anderen Weinen zugesetzt. Das Öl der Pflanze wird in der Parfüm- und Kosmetikindustrie verarbeitet[1]. Die Blüten des Muskatellersalbeis sind zugleich eine verhältnismäßig gute Bienenweide. Auf einer mit ihm bestandenen Fläche von einem Hektar kann sich pro Blühsaison ein Honigertrag von 107 bis 174 kg ergeben.[8] Die Blüten des Muskatellersalbeis locken auch sehr zuverlässig die größte in Deutschland vorkommende Einsiedlerbiene, die Große Holzbiene (Xylocopa violacea) an, wenn diese in der näheren Umgebung vorkommt. Aufgrund ihrer Körpergröße kann diese Wildbiene den raffinierten „Schlagbaum“-Bestäubungsmechanismus des Muskatellersalbeis bedienen und damit eine Fremdbestäubung sicherstellen.[9]
Der Muskatellersalbei (Salvia sclarea), auch Muskat-Salbei, Römischer Salbei, Scharlei, Scharlauch und Scharlachkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Salbei (Salvia) in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die drüsig-klebrige Pflanze verströmt einen gewürzartigen Duft, worauf der deutsche Trivialname Bezug nimmt.