Das Rundblättrige Wintergrün (Pyrola rotundifolia) ist eine Pflanze aus der Unterfamilie der Wintergrüngewächse (Pyrolaceae) und Fichtenspargelgewächse (Monotropaceae) (Monotropoideae) in der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae).
Wie der Name andeutet, sterben die Blätter dieser Pflanze, wie bei allen Wintergrüngewächsen, im Winter nicht ab. Sie sind entweder rund und am Grund keilförmig bis gerundet (bei der Unterart Pyrola rotundifolia ssp. maritima) oder eiförmig und am Grund gerundet bis gestutzt (Pyrola rotundifolia ssp. rotundifolia), dunkelgrün und glänzend. Von den Pyrola-Arten ist das Rundblättrige Wintergrün eine der größeren und auffälligeren. Ein Stängel der Sprossachse kann bis zu 40 Zentimeter hoch werden und bis zu 30 allseitswendige Blüten tragen. In der Regel wird der Stängel jedoch 15 bis 30 Zentimeter hoch und weist 8 bis 15 Blüten auf. Die nickenden, offenen, glockigen Blüten erscheinen vorwiegend im Juni und Juli und duften schwach. Die Kronblätter sind rahmweiß mit einem rosa Anflug und messen sechs bis zehn Millimeter Länge. Die lineal-lanzettlichen Kelchzipfel stehen von der Krone ab. Der Griffel ist sechs bis zehn Millimeter lang, s-förmig gebogen und steht weit aus der Krone heraus; er ist länger als der Fruchtknoten.
Die Früchte sind Kapseln.
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 46[1].
Das gelegentlich bis September blühende Rundblättrige Wintergrün bevorzugt schattige und halbschattige Laub- und Nadelwälder oder Gebüsche. Es wächst auf sauren, basenreichen Böden. Es ist in Mitteleuropa eine schwache Piceetalia-Ordnungscharakterart, kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Erico-Pinion, Quercion roboris-petraeae oder des Unterverbands Luzulo-Fagenion vor[1].
In den Allgäuer Alpen steigt es am Steineberg in Bayern bis zu 1650 m Meereshöhe auf[2].
Die Wurzeln von Pyrola rotundifolia sind, wie die der anderen Wintergrüngewächse auch, dicht mit Hyphen von Pilzen überzogen. Diese Pilzhyphen umspinnen auch die Rindenzellen der Pflanze, dringen in diese ein und werden dort verdaut. Dies stellt eine Zwischenform zwischen endotropher und ektotropher Mykorrhiza dar. Das Rundblättrige Wintergrün versorgt sich so zusätzlich mit Wasser, Mineralien und Eiweißen und liefert dem Pilz dafür u. a. Kohlenhydrate. Zur Keimung der Samen ist ebenfalls die Anwesenheit des Pilzes erforderlich.
Man kann folgende Unterarten unterscheiden[3]:
Im Deutschen wird das Rundblättrige Wintergrün auch Großes Wintergrün (im Gegensatz zum Kleinen Wintergrün) genannt, gelegentlich (fälschlich) auch Immergrün und (Kleines) Maiglöckchen.[4]
Das Rundblättrige Wintergrün ist giftig, steht unter Naturschutz und wurde in der Heilkunde früher gegen Blasenleiden eingesetzt.[5]
Das Rundblättrige Wintergrün (Pyrola rotundifolia) ist eine Pflanze aus der Unterfamilie der Wintergrüngewächse (Pyrolaceae) und Fichtenspargelgewächse (Monotropaceae) (Monotropoideae) in der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae).